Page 4 - Jahresprogramm 2024 zentrumRANFT
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7. Ranfter Gespräche 20. – 22.9.
ERINNERN UND VERSÖHNEN – SPIRITUALITÄT ALS CHANCE?
Kollektive Erinnerungsräume können negativ oder auch positiv besetzt sein. Was gestern war, beeinflusst unser Heute und, je nachdem, wie wir damit umgehen, auch unser Mor- gen. Erinnerungen können zutref- fend sein, aber auch täuschen oder zurechtgebogen instrumentalisiert werden. Ob «wahr» oder «falsch»
– Erinnerungen prägen Narrative und können über Krieg und Frieden entscheiden. Welche Veränderungen sind anzustreben, damit Erinnerun- gen nicht spalten, sondern Ver- söhnung ermöglichen? Was kann gelebte Spiritualität in Transforma- tionsprozessen bewirken?
Geschichtliche Ereignisse kann man nicht verändern, aber die Narrative. Es muss möglich sein, festgefahrene Sichtweisen zu verlassen, die Perspektive zu wechseln. Doch wie lässt sich dies erreichen? Will man Transforma-
tionsprozesse nicht einfach an die «grosse Politik» delegieren, ist
die persönliche Einstellung jedes einzelnen Menschen gefragt. Diese entscheidet am Ende darüber, ob Versöhnung möglich ist. Welche Rolle spielen dabei spirituelle Tra- ditionen und Praktiken sowie deren Veränderungs- und Entwicklungs- potenzial?
Auf diese Fragen suchen Prof.
Dr. Aleida Assmann, Elisa-Maria Jodl, Gabriel Strenger, Dr. Evelyne Tauchnitz und Giora Feidman an den 7. Ranfter Gesprächen Ant- worten. Die Teilnahme sei allen ans Herz gelegt, die sich um die derzeitigen Entwicklungen Sorgen machen und die Mittel und Wege suchen, einen Beitrag zu leisten, um die Gegenwart und die Zu- kunft positiv zu gestalten.
Prof. Dr. Aleida Assmann ist Anglistin, Ägyptologin, Litera- tur- und Kulturwis-
senschaftlerin sowie Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (zusammen mit Jan Assmann). Ihr Forschungsschwer- punkt liegt in der Kulturanthropo- logie, insbesondere zu Themen wie
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