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 SBV
Aus- und Fortbildung
Die ICF als ressourcenorientiertes Instru- ment zur Planung und Durchführung von Therapie und Rehabilitationssport
Seit 2001 steht die „International Classification of Functioning, Disabili- ty and Health (ICF)“ den handelnden Personen im Gesundheitswesen zur Verfügung. Dabei dient die ICF als Mittel der gemeinsamen Sprache und als Instrument der Planung und Steu- erung von Therapieprozessen und Rehabilitationsmaßnahmen. Die ICF stellt den Menschen und seine funk- tionale Gesundheit in den Mittelpunkt und erlaubt einen umfassenden Blick auf die Ressourcen und Einschrän- kungen der Patientinnen und Patien- ten in deren Lebenswelten.(1)
Die unterschiedlichen Blickwinkel füh- ren Therapeutinnen und Therapeuten sowie Trainerinnen und Trainer zu unterschiedlichsten Planungsansät- zen und zu einer auf Ressourcen ba- sierenden Umsetzung/Durchführung von Therapiemaßnahmen und Reha- bilitationssporteinheiten.
Die Ressourcen der Menschen las- sen sich mit Hilfe der 1. Ebene der ICF erfassen und sichtbar machen. Dies ist für den Praxisalltag ohne Komplikationen anwendbar und hilft als Messinstrument für die Erfolgs- messung und die Maßnahmenpla- nung einschließlich der Auswahl und Dosierung von Übungen und Trainingseinheiten. Partizipation, Aktivität, anatomische Struktur des Körpers und seine Funktion wer- den im Zusammenhang verstanden und dargestellt. Die funktionale Ge- sundheit beeinflussend wirken dabei sogenannte umweltbezogene und personenbezogene Kontextfaktoren.
Anhand dieser wird dargestellt wel- che Eigenschaften oder Komponen- ten auf welche Weise fördernd oder hindernd wirken.
Die Übungsleiter*innen und Trainer- *innen bekommen die Möglichkeit, durch einen umfassenden Blick auf möglichst alle Ressourcen Übungs- und Trainingseinheiten vielseitig, spannend und möglichst zielorientiert zu gestalten. Versteht man die ICF als Managementinstrument, dann wird die Auswahl von Übungsinst- rumenten, Materialien und Inhalten innerhalb der Übungs- und Trainings- einheit zielgerichtet und schafft den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, den Sport/Rehasport als neue par- tizipative Lebenswelt zu entdecken.
Dies führt zu verantwortungsbewuss- tem und diszipliniertem Umgang mit Rehabilitationssport.(2)
Über die Formulierung von Jah- resendzielen, in den einzelnen Re- hasportgruppen angepasst an die Bedürfnisse und Einschränkungen der Teilnehmer*innen, würde die Er- folgsquote und die Bereitschaft zu nachhaltiger sportlicher Aktivität ge- steigert. Die Menschen dürfen und müssen über ihre eigenen Ressour- cen und Ziele/Wünsche nachdenken und Entscheidungen in Bezug auf die gewünschte funktionale Gesundheit treffen.(3) Auch dafür ist die ICF hilf- reich und praktikabel anwendbar. Sie ist ebenfalls ein Mittel zur Aufklärung und Wahrnehmungsschulung.
Katja Sultzer MSc
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Anmerkung: Der SBV plant 2021 eine Fortbildung zu diesem Thema. Außerdem referiert Frau Sultzer dazu auf der therapie LEIPZIG 2021.
(1) Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, DIMDI WHO-Kooperationszent- rum für das System Internationaler Klassifikationen 2005: Internationale Klassifikation der Funktions- fähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Stand Oktober 2005
(2) Beyer, Lothar 2014: Funktionelle Medizin, Funktionelles Denken in der manuellen Medizin. Manuelle Medizin 2014, Nr.52, S.301–304. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 – Online publiziert: 2. Au- gust 2014
(3) Farin E. 2008: Patientenorientierung und ICF-Bezug als Herausforderungen für die Ergebnismes- sung in der Rehabilitation; Nr.47: S.67–76
 BiS Ausgabe 4 / 2020


















































































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