Page 3 - Volksdorfer Zeitung VZ 33 November 2018

32 Traumwelten
Das läuft in der Koralle
Volksdorfer Zeitung
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Volksdorfer
Liebe Leser,
Anfang des Jahres wurden in einer „Nacht und Nebel Aktion“ auf dem 1,3 Hektar gro- ßen Waldstück am Schmalenremen fast dreihundert, teilweise über 130 Jahre alte Buchen gefällt.
Der Grundeigentümer hatte (obgleich ihm eine Fäll-Genehmigung bereits seit Monaten vorlag) die benachbarten Anwoh-
ner nur wenige Tage vorher informiert - auf einem Zettel ohne Na- men oder Rückrufnummer - und unter der Angabe, dass dies für die Sicherheit der angrenzenden Grundstücke erforderlich sei. Be- vor irgendjemand Einspruch erheben konnte, wurden mehr als 220 der insgesamt ca. 300 Bäume gefällt (und zwar keineswegs an den Grenzen zu den Nachbargrundstücken).
Mit Hilfe eines Rechtsanwaltes fanden die empörten Nachbarn heraus, dass die Genehmigung lediglich die Fällung eines Drittels des Baumbestandes vorsah, da dieser durch jahrzehntelang feh- lende Pflege - angeblich - marode geworden war. Ein weiteres Drit- tel sollte beschnitten werden, den Rest galt es zu erhalten. Stattdes- sen wurden fast sämtliche Bäume in der Mitte des Grundstückes gefällt und nur die „gefährlichen“ Bäume an den Seiten blieben ste- hen. Die Nachbarn erfuhren über ihren Anwalt außerdem, dass der Bezirk Wandsbek sich gegen die Erteilung einer Abholz-Genehmi- gung ausgesprochen hatte, dass das für die Natur zuständige „Amt für Wirtschaft, Verkehr und Innovation“ (ein Name, der sich nicht nach einer Interessengemeinschaft zur Erhaltung von Natur an- hört) dessen Einwände ignoriert und die Genehmigung gleichwohl erteilt habe.
Natürlich fragen sich Bürger, ob es hier irgendeine Form der Vorteilsnahme gegeben haben könnte. Auch, warum es erst eines Anwalts bedurfte, um zu erfahren, was genau die Genehmigung ei- gentlich beinhaltete. Und, warum die zuständigen Behörden gegen diese empfundene Straftat nicht vorgehen. Selbst angesprochene Politiker, so erzählen die Anwohner, reagieren nicht und man fra- ge sich, ob persönliche Interessen im Spiel sein könnten. Ähnliche Mutmaßungen gab es unter anderem schon seinerzeit, als ein Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche am Buchenkamp in kommer- ziell hoch attraktives Bauland umgewidmet wurde.
Insofern geht es am Schmalenremen nicht nur um die dortigen Ungereimheiten, sondern um eine ganze Reihe nicht klarer Vor- kommnisse in Volksdorf, wozu auch die geplante Neubebauung in der GAGFAH-Siedlung an der Eulenkrugstraße zählt. Das Vertrau- en einiger Bürger in die Lokalpolitik und die Bezirksverwaltung ist empfindlich gestört.
Herzliche Grüße ,
Ihr Manfred R. Heinz, Herausgeber
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