Page 8 - Volksdorfer Zeitung VZ 37 Mai 2019
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Vor der neuen Aussaat werden die Randflächen gesäu- bert (unten links)
Georg Lutz erklärt die Sinnhaftigkeit der neuen Blühstreifen (unten rechts).
  Ökolumne
Blühstreifen in Wulfsdorf
VON WULF DENECKE
Um die Artenvielfalt – die
„Biodiversität“ – zu för- dern, sind jetzt viele Landwirte bereit, auf ihren Feldern „Blüh- streifen“ anzulegen, auf denen sie blühende Ackerkräuter aus- säen, um damit den Wildbienen und anderen Insekten ein Nah- rungsangebot zu machen. Ge- org Lutz, seit nunmehr 30 Jah- ren Pächter auf dem hambur- gischen Staatsgut Wulfsdorf,
erklärt seinem guten Dutzend Hofgäste (am 13. April), wie schwer es traditioneller Wei- se Bauern fallen muss, Kräuter auf ihren Feldern anzusiedeln, die sie herkömmlich als Kon- kurrenz ihrer Nutzpflanzen an- gesehen und in der Regel mög- lichst effektiv bekämpft haben.
Warum will er, der aus dem Wulfsdorfer Gut einen „blühen- den“ Betrieb des strengen öko- logischen BIO-Labels „Deme- ter“ gemacht hat, nun auch de-
monstrieren, wie er die Arten- vielfalt unterstützt? Sind doch seine Ackerflächen eh schon wieder artenreicher gewor- den als konventionell bewirt- schaftete Felder, weil der Ein- satz von Pestiziden streng ver- boten ist. Er ist überzeugt, dass es mit Naturschutzgebieten al- lein nicht gelingen wird, dem Artenschwund Einhalt zu ge- bieten. Nach kurzer Begrüßung und Erläuterung der Planungen geht es hinaus in die Feldmark, wo ein im vorigen Jahr angeleg- ter Blühstreifen mit vereinten Kräften aufgewertet werden soll. Hacken und Harken wer- den bereit gestellt – und schon sind viele helfende Hände da- bei, die Randfläche des Feldes von den Resten der vorjähri- gen Kräuter frei zu harken, die Ackerkrume ein wenig aufzu- brechen und Gräser zu beseiti- gen. Danach wird im Anschluss an eine kurze Kaffeepause mit zusätzlichen Informationen die Kräutersaat begutachtet, ver-
teilt und mit den Helfern aus- gebracht.
Weil Fördermittel für den ökologischen Landbau nur für landwirtschaftliche Nutzung gezahlt werden, wozu Blüh- streifen nicht gehören, hat Ge- org Lutz einen Kreis von Förde- rern gewonnen, die seine Kam- pagne „Blühende Landschaf- ten“ finanziell unterstützen, worüber auch im Mai-News- letter des Guts berichtet wird. Sie sollen im Sommer zu einer Feldbesichtigung eingeladen werden, um sich an der Blü- tenpracht und dem regen In- sektentreiben erfreuen zu kön- nen. Im April drohte schon wie- der eine Trockenperiode. Bleibt zu hoffen, dass der Mai genü- gend Niederschläge bringt, um diese Aussicht wahr werden zu lassen. Auf jeden Fall wird Mit- te Juni „30 Jahre Demetergut Wulfsdorf“ gefeiert!
     8 Volksdorfer Zeitung
Mai 2019




















































































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