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NACHBARSCHAFTSBRIEF JANUAR 2016
Flüchtlingsunterkunft, Wohnbebauung und Naturschutz am Volksdorfer Buchenkamp
Liebe Volksdorferin-
nen, liebe Volksdor- fer, sehr geehrte Damen und Herren, die Herausforderung und die Probleme der Unter- bringung und Integration der vielen Flüchtlinge sind in aller Munde. Die absolut berechtigte Frage, wann und wie es gelingt, den Zustrom besser zu steuern und auch zu reduzieren, wird in Berlin und Brüssel bewegt. Wir müssen uns in Hamburg und vor Ort mit den Folgen aus- einandersetzen, denn die Men- schen sind da und wir sind – da viele von ihnen voraussichtlich ein Bleiberecht erhalten wer- den – gesetzlich in der P icht, für eine ordentliche Unterkunft und eine vernünftige Integrati- on zu sorgen.
Im Hamburger Nordosten ent- stehen aktuell an vielen Stel- len größere Erstaufnahme- bzw. Folgeunterkünfte. Als größter Stadtteil der Walddör- fer, so meinen wir als Vertreter zahlreicher Institutionen, muss Volksdorf auch seinen Beitrag leisten. Neben der schon lan- ge genutzten Unterkunft am Waldweg, die in der Wahrneh- mung vieler eher zu Sasel als zu Volksdorf gehört, wird dan-
Polizei 110 Polizeikommissariat 35
Wentzelplatz 1 428 65 -3510
Feuerwehr / Rettungsdienst 112
Ärztlicher Notdienst 116 117
Notfallpraxen der Kassen- ärztlichen Vereinigung 22 80 22
Zahnärztlicher
Notdienst 01805 / 05 05 18
(Festnetz 14 Ct pro Min., aus Mobilfunknetz max. 42 Ct. pro Min.)
kenswerterweise das Amalie- Sieveking-Krankenhaus ihr zur Zeit leerstehendes Richard-Ré- me-Haus zum Zwecke der Un- terkunft von besonders betreu- ungsbedürftigen weiblichen Flüchtlingen (z.B. vor und nach der Entbindung) zur Verfügung stellen – aber nur befristet auf ein halbes Jahr und nur für 65 Personen. Trotz aller laufenden Anstrengungen, den Zustrom besser zu steuern und auch zu reduzieren, ist es möglich, dass wir in Hamburg zum Jahres- ende 2016 80.000 Flüchtlinge zählen werden, denen ein Dach über dem Kopf zusteht - die 65 Plätze am Amalie sind daher ein wichtiger, aber vergleichs- weise kleiner Beitrag. Deshalb wurden weitere Flächen in Volksdorf geprüft, was sich an- gesichts nur noch weniger ge- eigneter ö entlicher Flächen schwierig darstellte. Schließ- lich gab es die Bereitschaft der Eigentümer der Flächen um den Ferck´schen Hof, eine Flä- che für eine Flüchtlingsunter- kunft an die Stadt zu verpach- ten. Die zuständigen Behörden haben die Prüfungen hierzu eingeleitet. Diese laufen noch, fertige Planungen existieren noch nicht.
Da es schon erste Fragen und Sorgen gibt, haben wir als Ak- teure aus dem Stadtteil (siehe Unterzeichner), die diesen Pro- zess konstruktiv begleiten wol- len, die wichtigsten Fakten zum (noch nicht abschließenden) Planungsstand zusammenge- tragen:
Ziel ist die Errichtung
einer Folgeunterkunft –
d.h. es werden dort nur Flücht- linge untergebracht, die eine Bleibeperspektive haben, die arbeiten dürfen und damit ers- te Integrationsschritte bereits gemacht haben. Erfahrungs- gemäß gibt es bei Folgeunter- künften wenig bis keine nach- barschaftsrelevanten Störun- gen. Da die Belegung nicht so häu g wechselt, gelingt die In- tegration in den Stadtteil in der Regel gut.
Mit den Eigentümern
der Fläche ist eine Höchstgrenze der Belegung vereinbart: 950 Plätze ist die Obergrenze, inwieweit die Be- legung unter diesem Wert lie- gen wird, werden die genauen Planungen für die Nutzung zei- gen, die auch Flächen für Ver- waltung, für Sozialräume u.ä.
vorsehen werden. Die hierzu bereits geäußerten Sorgen wer- den selbstverständlich in den laufenden Prüfprozess ein ie- ßen.
Auch in zeitlicher Hin-
sicht wird es eine Be- grenzung geben: Vorgesehen sind zunächst 5 Jahre mit zwei- maliger Verlängerungsoption um jeweils 5 Jahre. Danach ist verbindlich eine Renaturierung vorgesehen, da die Fläche ein ökologisches Aufwertungspo- tential hat. D.h. sie ist für eine ökologische Aufwertung geeig- net, aber in ihrer Gänze nicht per se gesetzlich besonders un- ter Schutz gestellt, sie hat daher auch keinen Naturschutz-Sta- tus. Um die beiden gleichwohl vorhandenen Biotope am Ran- de der Fläche auch während der Unterkunftsnutzung beson- ders zu schützen, wird die um- zäunte Unterkunft z.B. an die- sen Stellen Abstand zu den Bio- topen halten; eine Umweltver- träglichkeitsprüfung und die Klärung von notwendigen Aus- gleichsmaßnahmen sind Teil des Planungsverfahrens.
In diesem Zusammen- hang muss auf wichti-
WICHTIGE TELEFONUMMERN
Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift
Tierärztl. Notdienst Tropenkrankheiten
Patienten- beratungsstelle
HVV-Fahrplanauskunft 1 94 49 Wasserwerke 78 19 51 E.on Hansepress 0180 / 161 66 16 Vattenfall 0800 / 143 94 39
Pro Familia
Müttertelefon
Vätertelefon
CARITAS
Arbeitslosenhilfe
34 11 10 0800 / 333 2 111 31 76 83 13 280 14 00 0800 / 111 0 444
673 77 0 43 43 79 31 28 51
20 22 99 222
116 116 428 11 35 01 25 76 25 76 Behörden in Hamburg 115
Weißer Ring
Telefon-Seelsorge
Kinder- und Jugendnotdienst
116 006 0800 / 111 0 111
428 490
25 55 66 491 00 07
Anonyme Alkoholiker
Sperrung von EC und Kreditkarten
271 33 53 280 21 70 Störungen: 0800-5266625
und Angehörige
Fundbüro Sperrmüllabfuhr
Notruf für vergewaltige Frauen
Kinderschutzbund
Glücksspiel- und Schuldnerberatung
Kabel Deutschland
Gift-Notrufzentrale 0551 / 192 40
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