Page 23 - VZ 0315 Juni.indd
P. 23

Requiem von W.A. Mozart
Ein besonderes Konzert zu einer ungewöhnlichen Zeit
Am 25. Juni 2011 wur-
den Eduard Müller,
Hermann Lange und der Na- menspatron der Pfarrei Seliger Johannes Prassek, zu der die Gemeinde Heilig Kreuz Volks- dorf seit einem Jahr gehört, in Lübeck selig gesprochen, des evangelischen Pastors Karl- Friedrich Stellbrink, der mit ih- nen zusammen am 10. Novem- ber 1943 hingerichtet wurde, ehrend gedacht.
Anlässlich des vierten Jahres- tages wird am Samstag, dem 27.Juni um 18.00 Uhr in Hei- lig Kreuz Volksdorf, Farmsener Landstraße 181, das Requiem von W.A. Mozart zu hören sein. Texte aus den Abschiedsbriefen der Lübecker Märtyrer werden verlesen.
Der Kirchenchor St. Joseph und St. Mechtern und das Eh- renfelder Kammerorchester zusammen mit dem Chor Hei- lig-Kreuz Volksdorf werden die- ses wunderbare Werk darbie- ten. Solisten sind Lucia Justen- hoven- Sopran, Anke Laumay- er-Alt, Nils Tunkel-Tenor und Malte Schulz-Bass. Die Gesamt- leitung hat Josef Gieling, Diri- gent der Kölner Chöre und des Orchesters, der zusammen mit Anke Laumayer, der Leitung des Chores der Gemeinde Hei- lig Kreuz, dies Werk erarbeitet hat. Der Eintritt ist frei, es wird aber eine Türkollekte zur De- ckung der Unkosten gehalten.
Mozarts Requiem, sein letz- tes Werk, dessen Vollendung ihm selbst nicht mehr vergönnt war, hört man zumeist in den düsteren Jahreszeiten, in denen der Tod näher scheint, selten in der fröhlichen Sommerzeit.
Die Kirche Heilig Kreuz an der Farmsener Landstraße 181 lohnt einen Besuch.
50 JAHRE „HEILIG KREUZ“
Ein Stück Volksdorfer Kirchengeschichte
In den ersten Jahrzehn-
ten des 20. Jahrhun- derts lebten nur wenige katho- lische Familien in den Hambur- ger Walddörfern. Einige baten den Bischof von Osnabrück, an- läßlich der Firmung in St. So- phien, in den Walddörfern eine Gottesdienststätte einzurich- ten. Der Bischof sagte unter der Bedingung zu, daß wenigstens hundert Katholiken aus den Walddörfern diese Bitte durch ihre Unterschrift bestätigen. Man brachte die Unterschrif- ten zusammen und am 2. Weih- nachtstag des Jahres 1931 wur- de der erste Gottesdienst in der Schulbaracke am Bahnhofsweg (heute Claus-Ferck-Straße) ge- halten. Im September 1933 wurde das Grundstück Farmse- ner Landstraße 181/183 erwor- ben und das Gebäude darauf – eine frühere Landarbeiterkate – zum Pfarrhaus umgestaltet. Unmittelbar daran wurde eine kleine Kirche erbaut, die im Au- gust des Folgejahres eingeweiht wurde und den Namen „Heilige Familie“ erhielt.
Am 4. April 1937 feierte Jo- hannes Prassek in „Heilig Kreuz“ seine Heimatprimiz. Kurze Zeit später, am 23. Juni 1943, wurde er vom Berliner Volksgerichts- hof „wegen Volksverhetzung“ zum Tode verurteilt und am 10. November 1943 als einer der „Lübecker Martyrer“ im Ham- burg hingerichtet.
Nach Kriegsende zogen vie- le ausgebombte Hamburger in die Walddörfer und Flüchtlinge aus dem Osten wurden ange- siedelt. So wuchs die Gemeinde auf fast 3000 Seelen. 1962 galt es die kirchlichen Verhältnisse in Hamburg neu geregelt. Die Gemeinde wurde selbständige Pfarrei mit eigenem Kirchen- vorstand, und schloss sich mit dem „Verband der röm.-kath. Kirchengemeinden in der Frei- en und Hansestadt Hamburg“ zusammen. Dieser Verband wurde Eigentümer des Grund- stücks und Bauträger für eine neue Kirche, die angesichts der stark angewachsenen Gemein- de geplant werden musste. Pla- nung und Neubau der Kirche fallen in die Zeit des 2. Vatika- nischen Konzils (1961 – 1965) – ein Glücksfall für die Gemein- de, denn die Architekten ver- standen es, richtungweisende Aussagen des Konzils über die Kirche und ihre Liturgie in eine überzeugende bauliche Idee umzusetzen: In dem zeltartigen Gebäude versammelt sich die Gemeinde, das „pilgernde Volk Gottes“. Die sichtbaren Pfei- ler laufen in den Brennpunkten des Raumes zusammen. Ent- sprechend sind die Brennpunk- te unten die Orte für das Abend- mahl und die Taufe. Der Altar steht mitten im Raum. Während der Bauzeit genoss die Gemein- de Gastrecht für ihre Sonntags-
gottesdienste in der evangeli- schen Kirche am Rockenhof, die dem römisch-katholischen Nachbarn zur Einweihung ein Lesepult als Geschenk über- gab. Die „Heilig-Kreuz“-Kirche kann auch außerhalb von Got- tesdienstzeiten besichtigt wer- den. Die Anmeldung hierzu un- ter Tel. 040 – 603 47 87.
Am Mittwoch, dem 16. Juni 1965, ein Tag vor dem Fron- leichnamsfest, wurde die neue Kirche durch Weihbischof Jo- hannes von Rudloff geweiht.
Die Gemeinde feiert ihr 50. Kirchweihfest am Sonntag, den 21.Juni 2015. Um 9.15 Uhr be- ginnt der Festgottesdienst, um 12 Uhr gibt es ein Mittagessen und am Nachmittag: Spiel und Spaß, Kaffee und Kuchen. Alle sind herzlich eingeladen.
Gemeinsames Probenwochenende der Chöre .
FOTO: ROLF ORLOWSKI
Juni 2015 VolksdorferZeitung 23


































































































   21   22   23   24   25