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Neulichs
ffim Dorf...
Volle Aula bei der Preisverleihung in der Stadtteilschule am Ahrensburger Weg
ES GEHT
„Fahrrad statt Auto auf dem Schulweg“
VON HERMINE WOLF
Friedrich Hebbel (1813-1863) hat einst gesagt: „Ein
Maitag ist ein kategorischer Imperativ der Freude“. Es ist also durchaus nichts Neues, wenn uns im Mai das Herz aufgeht, weil um uns herum alles blüht, uns die Sonnen- strahlen wärmen wie die weiche Strickjacke, die wir endlich abstreifen können und wir uns an dem frischen, hellen Grün kaum sattsehen können. Das war wohl schon immer so.
Es hat sich mit der Zeit nur der Umgang mit diesem Na- turparadies, das jetzt gerade wieder überall sprießt als gel- te es, etwas zu gewinnen, verändert. Denn längst schon wächst es nicht mehr ungehindert. Nein, wir Menschen sind regelrecht dafür geschaffen, es zu kürzen, zu stutzen, in Form zu bringen und ja nicht sich selbst zu überlassen. Monatelang hat man auf den dunkelgrün-beige-braunen so gar nicht ansehnlichen Belag im Garten geschaut um ihn jetzt, wo er sich uns wieder in seiner vollen Pracht darbie- tet, sofort in die Schranken zu verweisen. Ich gebe ja zu, dass das Betrachten einer kultivierten Grünfläche ein wirk- licher Genuss ist. Wenn die Pflege doch nur nicht mit so viel Getön einhergehen müsste.
Da hatten wir letztens einen richtig herrlichen, warmen Tag. Eigentlich der erste in diesem Mai. Welch’ Glück, dass ich genau an diesem Tag nachmittags bei meiner Freundin im Garten sitzen durfte. Zusammen mit weiteren Gästen
Stadtteilschule Walddörfer
Die Aula war gut gefüllt,
als die Schüler der fünf- ten und sechsten Klassen der Stadtteilschule am Ahrensbur- ger Weg 30 für ihr Klimabe- wusstsein ausgezeichnet wur- den.
Zum dritten Mal hatte die Klima-AG sich, in Zusammen- arbeit mit dem HVV KlimaCon- sult, die Aufgabe gestellt, an ei- nem bestimmten Tag möglichst zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Bus oder der U-Bahn zur Schu- le zu kommen, statt bequem mit dem Auto gebracht zu wer- den. Das spart jede
Menge CO2. Das Ergebnis über- raschte. Schon vor dem eigent- lichen Aktions- tag waren die Schülerinnen und Schüler so umweltfreund- lich auf dem Schulweg un- terwegs, dass
man sich keine großen Einspar- möglichkeiten mehr vorstel- len konnte. Doch die Mädchen und Jungen topten alles Vor- stellbare. Den durchschnittli- chen CO2 Ausstoß von vorher gerade einmal 120 Gramm pro Schüler, reduzierten sie weiter auf unglaubliche 36 Gramm!
Leider war die Stadtteilschu- le Walddörfer die einzige Schu- le in ganz Hamburg, die an diesem Projekt des HVV teil- nahm. In der 6. Stunde erfolg- te am vergangenen Freitag die Preisverleihung in der Aula der
Stadtteilschule Wald- dörfer durch Vertreter der HVV-Schulbe- ratung und des Landesinstitu- tes für Lehrer- fortbildung und Schulentwick- lung. Es gab ne- ben einem gro- ßen Sonderlob
tolle Sachpreise.
Sie haben gewonnen
An unserem Gewinnspiel Gewinnspiel nahmen weit über 100 Leser teil, doch unsere kleine Glücksfee durfte nur zehn Gewinner - für je einen leckeren Croque aus dem Gourmet-Café „Le Petit“ ziehen. Hier die Gewinner:
Tanja Rippa, 22359 Hamburg. Bettina Kluck, 22175 Hamburg. Ruth Dominico, 22297 Hamburg. Irmhild Heinke, 22359
Ich denke mir, Herr Hebbel konnte sich vor fast zwei- hundert Jahren noch nicht vorstellen, wie laut so ein Maitag irgendwann einmal werden kann.
haben wir ihren Geburtstag gefeiert und ihr sehr wohl beigepflichtet, wie schön es ist, im Mai geboren zu sein. Bis ihr Nachbar zur rechten Hand sich veranlasst sah, dem Wuchs der Natur Grenzen zu setzen. Leider mit einem Motormäher. Aber sicher dachte Herr Nachbar, das fröhliche Gebrabbel von nebenan kann nichts wirklich stören und mähte stoisch seine Fläche. Die gute Laune unserer Freundin wirkte ein bisschen gedämpft, aber wir ha-
ben munter über den Lärm hinweg gequasselt. Liegt eine so ebenmäßige Rasenfläche dann vor einem, stören einfach die letzten braunen Blätter des vergangen Jahres. Es kann nur so sein, denn nach kurzer Ruhepause war der Laubsau- ger bzw. Laubbläser hervorgeholt und alles Verjährte wir- belte durch die Luft, um dem neuen Grün endgültig Platz zu machen. Der ein oder andere genervte Blick von uns wurde durch ein Gläschen Prosecco zurück in ein Lächeln verwandelt. Wären da nicht noch die rund um den Rasen verlegten, verschmutzten Steinplatten gewesen, bei deren Reinigung Herr Kärcher Hand anlegen musste...
Ich denke mir, Herr Hebbel konnte sich vor fast zwei- hundert Jahren noch nicht vorstellen, wie laut so ein Mai- tag irgendwann einmal werden kann. Handmäher, Besen und Schrubber sind eben nicht mehr zeitgemäß, aber de- ren Nutzung wäre doch mal wieder etwas anderes. Gesund- heitlich ist der Gebrauch ja nun nicht gerade schädlich, we- der für die Umwelt noch für den Benutzer. Und stellen Sie sich nur diese himmlische Ruhe vor! Ganz bestimmt wäre dann jeder Tag des Sommers ein kategorischer Imperativ der Freude. Nicht nur die im Mai.
Hamburg. Ina Zietz, 22145 Hamburg. Liselotte Sörensen, 22359 Ham- burg. Jutta Ewert, 22525 Hamburg. Ute-Marie Simon, 22359 Hamburg. Silke Geuder, 22949 Ammersbek. Margarete Melnik, 22393 Hamburg. Herzlichen Glückwunsch, die Gutscheine sind auf dem Weg zu Ihnen.
26 VolksdorferZeitung Juni 2015


































































































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