Page 4 - Volksdorfer Zeitung Oktober 2016

GEDENKEN
Neuer Stolperstein am Lerchenberg eingeweiht
VON WULF DENECKE
Karl Janssen hieß das
Kind, das – 1910 geboren und von Geburt an schwer kör- perbehindert – am Lerchenberg aufwuchs, ehe es, seiner Kör- perbehinderung wegen, in eine Heilanstalt eingewiesen wur- de. Im Zweiten Weltkrieg wur- den die Insassen aus Langen- horn nach Lüneburg verbracht, wo Karl Janssen im April 1941 als 31-jähriger einer ihm einge- trichterten Überdosis Schlaf-
tabletten erlag, eines der vie- len Opfer des Euthanasie-Pro- gramms der Nazis.
Susanne Okroy, die Leiterin des Erlenbusch-Kinderheims, übernahm es, bei der Einwei- hung des Stolpersteins vor dem Haus Lerchenberg 20, das Le- ben dieses jungen Mannes zu würdigen. Sie erinnerte in dem Zusammenhang wieder an Hil- de Wulff. Die Begründerin des „Erlenbusch“ vermochte ihre Schützlinge vor einem ähnli- chen Schicksal zu bewahren
und zeigte damit vorbildlich, dass es ihr trotz aller Schwie- rigkeiten damals möglich war, christliche und humanistische Werte vor ihrer Entwertung zu retten.
Dreizehnter Stolperstein in unserer Region
Für das Ehepaar Pietsch und Dr. Eva Lindemann, die mit dem „Geschichtsraum Wald- dörfer“ die Aufarbeitung der jüngeren Zeitgeschichte be- treiben, war dies der dreizehn-
te Stolperstein in unserer Regi- on und gleichzeitig der erste, der hier an die Ermordung be- hinderter Menschen erinnert. Seine Stifterin, Frau Eva Prott- Klebe, betonte, dass die Vor- bereitungen zu seiner Verle- gung wegen der notwendigen Nachforschungen über das Schicksal Karl Janssens beson- ders viel Zeit beansprucht ha- ben. Warum nur hat ein Unbe- kannter schon kurz nach der Verlegung diesen Stolperstein schwer beschädigt?
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Gift-Notrufzentrale Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift
Tierärztl. Notdienst Tropenkrankheiten
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25 55 66 491 00 07 34 11 10 0800 / 333 2 111 31 76 83 13 280 14 00 0800 / 111 0 444
Susanne Okroy (links), Leiterin des Erlenbusch- Kinderheims, bei der Einweihung des Stolpersteins vor dem Haus Lerchenberg 20.
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