Page 13 - Volksdorfer Zeitung VZ 28 April 2018
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ERASMUS-PLUS-PROJEKT
Die Erzeugung erneuerbarer Energien
Volksdorfer und norwegische Schüler suchen nach Lösungen
VON MAIKE WULFF
Das Walddörfer Gym-
nasium (WdG) ist erst- mals Erasmus+-Projektschu- le. Im Rahmen des Projektes „Connecting people with rene- wable energy – a European so- lution“ kooperiert das Technik- Profil (geleitet von den Leh- rern Christian Fritz, Dr. Carsten Mish und Herrn Plotkin) über zwei Jahre mit einem Ober- stufenkurs der „Knarvik vida- regåande skule“ in Knarvik bei Bergen/Norwegen. Ziel der Zu- sammenarbeit ist, ein länderü- bergreifendes Systems zur Ge- winnung, Speicherung und Verteilung regenerativer Ener- gien zu modellieren sowie des- sen Chancen und Risiken aus- zuloten. Bei der Kooperation handelt es sich um ein aus EU- Mitteln gefördertes Erasmus+- Projekt. Dem erfolgreichen An- trag gingen beidseitige Schul- besuche und eine gemeinsame Projektplanung voraus. Eine weitere Klammer des WdG und der „Knarvik vidaregåande sku- le“ ist die gemeinsame französi- sche Partnerschule Institution Robin St. Vincent de Paul in Vi- enne bei Lyon sowie die Arbeit mit der digitalen Plattform „its- learning“.
„Making new friends and meeting new cultures“
In den Räumen der Schulbiblio- thek arbeiten emsig 37 norwe- gische und deutsche Schülerin- nen und Schüler an einem funk- tionierenden System regenera- tiver Energieversorgung. „Das Hauptziel ist, dass wir einen konstanten Stromfluss haben, selbst wenn ein Modell keinen Strom erzeugen kann und der Energiespeicher sich somit ent- leeren muss“, erläutert Felix. Ihm fällt es gar nicht so leicht, die sich selbst nach dem Son- nenstand ausrichtende Solar- anlage auf Deutsch zu erklären, nachdem Rebekka, Kevin, Paul und er die ganze Woche auf Englisch kommuniziert haben. „Making new friends and mee- ting new cultures“, ergänzen Christian und Tim, sei ebenso ein wichtiger Teil des Projekts.
Während einige Gruppen die Kommunikation in die-
Jürgen Solf, Schulleiter des WDG (Mitte) mit Kollegen seines Gymnasiums und einem Kollegen-Team aus Knarvik.
die jeweils eine Form der alter- nativen Energiegewinnung ab- bilden. Während sich manches Modell noch in der Planungs- phase befindet, wirken ande- re schon weit gediehen. Und so ist der Bibliotheksraum an- gefüllt mit unterschiedlichsten Versuchsaufbauten, deren Be- standteile zum Teil in einem Haushaltswarengeschäft oder einem Baumarkt zu kaufen sind. Allerdings mussten man- che Gruppen die Erfahrung ma- chen, dass sich nicht jedes Ma- terial für einen Versuch eignet. So schmolz der Gruppe, die eine Dampfturbine konstruier- te, das Herzstück ihres Modells mitten im Versuch, weil es in einem 3D-Drucker hergestellt worden war und der Dampf- temperatur nicht standhielt. Doch viele Schülerinnen und Schüler freuen sich, dass ihre Modelle - manchmal zur eige- nen Überraschung - tatsächlich funktionieren und Energie lie- fern. Auch die Lehrer Christi- an Fritz und Dr. Carsten Mish, die dieses zwei Jahre dauern- de Projekt von Seiten des Wald- dörfer-Gymnasium planen und betreuen, sind ganz begeis- tert von den Produkten, die die Schülerinnen und Schüler her- stellen.
Nächste Phase in Planung
Aber wie soll die gewonnene Energie gespeichert werden? „Das planen wir gerade. In der nächsten Phase des Projektes bauen wir zusammen einen Energiespeicher“, erläutert die Gruppe um Julian und Solveig ihren momentanen Arbeits- stand. Alle anderen Gruppen pflichten bei, dass ihre nächste und große Herausforderung ist, die Kernfrage nach der Energie- speicherung zu beantworten. Denn nur so sei ein permanen- ter Energiefluss zu gewährleis- ten.
Nach vier arbeitsamen Tagen am Walddörfer-Gymnasium ar- beiten die norwegischen und deutschen Schülerinnen und Schüler hierzu sowohl an ihren eigenen Schulen als auch via Internet in ihren Gruppen wei- ter, bevor sich alle im nächsten Jahr in Norwegen wieder tref- fen. Schule mal ganz anders.
      Ein meterlanger Schlauch hängt im Treppenhaus, auf jeder Etage stehen Eimer. Was im ers- ten Moment wie ein Wasserscha- den im Nordflügel aussieht, ist in Wahrheit ein Mo- dell für alternative Energiegewin- nung.
ser Zusammenarbeit zunächst als Herausforderung empfan- den, berichten viele, dass der Austausch über „Itslearning“, „Skype“ und „google.docx“ gut funktionierte. Die Herausfor- derungen lägen eher im tech- nischen Bereich. „We have to build exactly the same energy cell in both our countries and so we need to use exactly the same materials in Germany and Nor- way. Das bedeutet viel Organi- sation”, berichten Thilo, Thilde, Stina und Luis in der typischen Mischung aus Deutsch und
Englisch, die überall im Raum zu hören ist. Viele norwegische Schülerinnen können Englisch und Deutsch sprechen. Das sei ein großes Glück für die Schü- lerinnen und Schüler des Tech- nik-Profils vom Walddörfer- Gymnasium, die automatisch ins Englische wechseln, wenn sie sich in ihrer Gruppe unter- halten.
Begeisterung bei Schülern und Lehrern
Die einzelnen Teams arbeiten an unterschiedlichen Modellen,
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