Page 22 - Volksdorfer Zeitung VZ 28 April 2018
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  WULF DENECKE
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Ein Highlight bei
„Volksdorf offline“!
men hatten sich Hendrik Bo- dewig und Christopher Grell gewählt: Die Verfolgung der Zeugen Jehovas durch das Hit- ler-Regime, die beispielhaft in Form einer Graphic novel vor- gestellt wurde, und am witzi- gen Beispiel des HSV, wie „Fuß- ball als Ersatzreligion“ fungiert.
Alle Schüler*innen betonten, wie wichtig für den Einstieg in ihre Arbeit der gemeinsame Be- such im Staatsarchiv gewesen ist, den ihnen ihr Lehrer Eilert Mittwollen vermittelt hatte.
Das weitere Programm...
Im Juni folgen noch zwei Aben- de mit der aus Volksdorf stam- menden Illustratorin Jutta Bauer (4.6.), die kürzlich mit Schülern ein bemerkenswer- tes Buch über Armut herausge- geben hat, und dem SPIEGEL- Redakteur Olaf Heuser (18. 6.) über „News und Fake-News – wie sollen wir uns noch zu- rechtfinden?“
Auch das Herbstprogramm mit weiteren sehr spannenden Abenden steht schon und wird bereits vor den Sommerferi- en in Faltblättern bekannt ge- macht.
Jeder Abend lohnt sich!
   In mittlerweile drei Jah-
ren „Volksdorf offline“, dem lebendigen Diskussions- forum in der Ohlendorff´schen Villa, haben wir schon mit vielen interessanten Frauen und Männern unserer Region über zahlreiche wichtige The- men gesprochen und gestrit- ten – aber kurz vor Ostern war es ein Abend, wie er in der Vil- la vorher noch nicht zu erleben war: Sechs Buckhorner Schü- ler, fünf von ihnen am Ende ih- rer Schullaufbahn kurz vorm Abitur, bildeten das Podium der Referenten für eine Zuhö- rerschar, die größer gewesen wäre, wenn sich mehr Volks- dorfer diesen Abend „gegönnt“ hätten.
„Gott und die Welt“ zu Ostern
„Gymnasium Buckhorn sahnt ab bei Geschichtswettbe- werb“ lautete eine Schlagzei- le im vorigen Jahr, und an die- sem Abend konnten auch den Schulbänken Entwachsene an den erstaunlichen Ergebnissen jugendlicher Forschungsarbeit teilhaben. Das Rahmenthema
des Wettbewerbs war dem Lu- therjahr geschuldet: „Gott und die Welt. Religion macht Ge- schichte.“ Dazu hatten sich Jule Grossmann, Julia Münster, Leo- nie Oelschlägel, Sophie Smith, Hendrik Bodewig und Christo- pher Grell ganz eigene Zugän- ge verschafft, die entweder ei- nen familiär-persönlichen oder einen auf Hamburg bezogenen aufzeigen sollten.
Leicht machten sie alle es dem Moderator, weil niemand sein Zeitlimit auch nur annä- hernd überzog. Als ob sie es jahrelang geübt hätten, zo- gen sie vom Leder wie gewiefte Kommentatoren und vermittel- ten die Ergebnisse ihrer Recher- chen so lebendig und überzeu- gend, dass der spontane Beifall von wirklicher Anerkennung getragen war. Ob es ein histo- risch um ein weit zurück liegen- des Thema handelte wie dem Vergleich religiöser Toleranz in Hamburg bzw. Altona, den da- maligen Nachbarstädten, oder
die Verfolgung sogenannter „nichtarischer Christen“ in Na- zideutschland – die Themen von Jule Grossmann und So- phie Smith. In keinem Fall hät- ten hier kurze Einblicke in ei- nen Wikipedia-Artikel genügt, sondern da waren Monate lang andauernde Einsichtnahmen in Archiven, aufreibende Lektü- re alter Bücher und anregende Interviews mit Zeitzeugen (bei Themen des 20. Jahrhunderts) angesagt, ehe die umfangrei- chen Arbeiten zusammenge- stellt werden konnten. Ebenso bei Julia Münster und Leonie Oelschlägel, die sich beide mit Themen der Geschichte der Di- akonie in Hamburg auseinan- dergesetzt hatten – mit den von den Nazis zwangsweise „refor- mierten“ Erziehungprinzipi- en im Rauhen Haus und der – ebenfalls von Wichern gegrün- deten – Bahnhofsmission und ihrer Beseitigung im sogenann- ten „Dritten Reich“. Besondere, zeitgeschichtlich aktuelle The-
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