Page 12 - Volksdorfer Zeitung Nr. 14 - September 2016
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Tier-Physio- und Chiropraktikerin Bettina bei
der Arbeit.
Rückenmassage
Der richtige Druck und die Verspan- nungen lösen sich.
Stretching
Knochenarbeit für Mensch und Tier. Das Pferd spürt, dass man ihm Gutes tut.
Nackenentspan- nung Einmal hin, einmal her und der Kopf wird locker.
des Pferdes bestellt ist. Dann wird es interessant. Bettina be- ginnt große Plastikwürfel ne- ben dem Pferd aufzubauen und klettert darauf herum. So kann sie an alle zu behandelnden Punkte gelangen. Dort setzt sie ihre Kraft dann punktgenau an. Alles geschieht ohne Hek- tik und mit einer Ruhe, so dass es für die Pferde ohne Stress und Schreckmomente abläuft. Selbst an den kräftigen Beinen der Dicken schiebt und drückt sie mit Kraft, Ruhe und Bedacht alles an seinen Platz. Es geht auch ohne an den Gliedmaßen herum zu reißen. Für die Pfer- de sind nach einer Behandlung zwei Tage Ruhe angesagt zum Regenerieren. Diese Behand- lungsmethode ist zwar nicht spektakulär, aber trotzdem se- henswert und für Pferd und Zu- schauer eine Wohltat.
Die beiden Arbeits- und
Kutschpferde des Mu- seumsdorfs, Umberto und Erik, werden häu g ziem- lich kräftig gefordert. Deshalb kommt es, wenn auch selten, vor, dass bei den Gelenken und Muskeln etwas aus dem Gleich- gewicht gerät. Diese Verspan- nungen und Blockaden las- sen sich dann meist nicht beim Fahren auf der Straße korri- gieren. Wenn das Figurenfah- ren auf dem Fahrplatz und die Übungen mit der Doppellon- ge die massigen Körper nicht wieder in ihr Gleichgewicht bringen und die Schonhaltun- gen nicht beseitigt werden kön- nen, dann muss Bettina von der Tierarztpraxis Alsterhöhe ran! Sie ist Physio- und Chiroprakti- kerin für Tiere und in regelmä- ßigen Abständen immer wie- der auf dem Hof im Museums-
EINSATZ IM MUSEUMSDORF
Wenn die Pferde
„Rücken“ haben
Keine Chance für Knochenbrecher
12 VolksdorferZeitung Juni 2016
dorf. Nicht alle Be ndlichkei- ten können die Pferdeleute im Anfang erkennen. Um größere Beschwerden erst gar nicht auf- kommen zu lassen, schaut Bet- tina sich die beiden Kaltblüter regelmäßig an.
In gewissen Fernsehsendun- gen sieht man, wie „Fachleu- te“, medienwirksam als „Kno- chenbrecher“ tituliert, solche Probleme bei den Pferden an- gehen. Wenn man Bettina sieht, traut man ihr so eine Behand-
lungsmethode nicht zu. Aber der Schein trügt. Auch zu ih- rer Arbeit gehört eine gute Por- tion Kraft. Nur setzt sie die an- ders ein.
Die Behandlung beginnt mit einer „Probefahrt“, bei der sie sich das Pferd in allen Gangar- ten ansieht und Notizen macht. Danach werden die Re ex- punkte überprüft, die Über- gänge von den Muskeln zu den Sehnen abgetastet und geklärt, wie es um die Beweglichkeit


































































































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