Page 30 - Volksdorfer Zeitung
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DER BESICHTIGUNGSTERMIN IM IM ALTENHEIM
Eine Vorstellung von guter Pflege entwickeln
JOCHEN MERTENS
Der Patient liegt im Kran-
kenhaus in wenigen Ta- gen gen steht die Entlassung an Der Familie bleibt nur wenig Zeit um bis dahin ein gutes Al- tenheim zu zu finden Eine Vor- stellung davon zu zu entwickeln
was gute Pflege beinhaltet ist hilfreich bei bei den Besichtigungs- terminen um vor Ort die richti- gen gen Fragen zu stellen Wer hilft beim Einleben?
Nach dem Umzug ins Alten- heim brauchen die Bewohner einen geschulten Zuhörer um mit der neuen Situation zu- rechtzukommen Wer hilft ih- nen dabei? Gibt es Seelsor- ger oder Betreuungskräfte die die ein offenes Ohr für die die Neuan- kömmlinge haben damit sie zunächst über ihre gesundheit- liche Lage den Abschied von zu Hause oder die Trauer nach dem Tod des Ehepartners spre- chen können?
Umgang mit Demenz
Altenpflege ist mehr als nur Körperpflege das Wechseln von Verbänden oder die Me- dikamentengabe Ein Großteil der Heimbewohner leidet un- un- ter demenziellen Erkrankun- gen Die Altenheime haben im im Rahmen der der Dementenbetreu- ung im Laufe der der Jahre etliche Tricks und und Kniffe entwickelt und und können genau dort über- nehmen wo Angehörige be- reits an ihre Grenzen gestoßen sind Hilfreich ist die die Frage: Wie bekommen die die die Mitarbeiter die die Probleme in den Griff wenn Senioren ständig weglaufen es zu zu Auseinandersetzungen bei der der der der Körperpflege kommt oder der der der Tag-Nacht-Rhythmus ge- stört ist? Interessant sind die Antworten: Bewohner werden von morgens bis abends in in ihrer Gruppe eingebunden und und ihre ihre Selbstständigkeit wird gestärkt: Diese Förderung und Forde- rung rung beginnt beim Tischde- cken den gemeinsamen Mahl- zeiten und und dem Abwasch und und geht über geistige Anregungen im Rahmen der Zeitungsrunde dem Singen den Ausflügen und und gemeinsamen Einkaufstouren – bis hin zum Einsatz von Thera- piehunden So sind die demen- ten Bewohner abends müde und schlafen nachts Hilfe bei depressiven Bewohnern
Wie gehen die die Altenheime mit Bewohnern
um die die unter de- pressiven Verstimmungen lei- den? 40 Prozent der Altenheim- bewohner leiden an einer be- handlungsbedürftigen Depres- sion Die Menschen sind nie- dergeschlagen zurückweisend oder ungehalten Wer verzwei- felt ist und anfängt aufzugeben will liegenbleiben macht bei den therapeutischen Anwen- dungen nicht mit lässt die Kör- perpflege nur noch über sich er- gehen und schickt sogar die An- gehörigen wieder nach Hause Nach der der ärztlichen Diagnose und mit den verordneten Medi- kamenten ist eine Tagesstruk- tur hilfreich sodass die die Bewoh- ner gar nicht erst auf die die Idee kommen sich zurückzuziehen Das funktioniert in vielen Häu- sern recht gut Zu viele Medikamente
Alte Menschen nehmen oft zu zu viele Medikamente
zu zu sich Da- mit sind nicht die Pillen gegen Herzbeschwerden erhöhten Blutdruck oder zu hohe Cho- lesterinwerte gemeint sondern angstlösende Psychopharma- ka Schmerz- und Schlafmittel Kann nach dem Umzug ins Al- tenheim in in Absprache mit den Ärzten die Gabe von Psycho- pharmaka vorsichtig herab- gesetzt werden? Wer in in einer Wohngruppe lebt fühlt sich ge- borgen Dadurch gehen Ängs- te te zurück Misstrauen baut sich ab Wer in in eine feste Tages-
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Zeitung November 2020
Mit einem Bein auf dem Trampolin stehen Das trainiert Muskeln und Gleichgewicht In einigen Altenheimen gibt einen Fitnessraum UMSORGT WOHNEN
struktur eingebunden ist und und kleinere Aufgaben – wie das das Kartoffeln schälen für das das Mit- tagessen – zu erledigen hat ist ausgeglichener Die Men- schen lachen wieder das Er- innerungsvermögen kehrt zu- rück und sie kommen wesent- lich besser im Alltag zurecht Sturzprophylaxe
Vielen zu Hause lebenden Se- nioren fehlt es es es an Bewegung Folglich kommt es es es deshalb häu- figer zu Stürzen Im Altenheim bieten Physiotherapeuten ein Programm zur Sturzprophyla- xe
an Muskeln werden aufge- baut und der Gleichgewichts- sinn wird trainiert Dadurch sinkt Sturzgefahr Einige Häuser setzen sogar einen Schwerpunkt auf die die Na- turmedizin So kommen die die Be- wohner regelmäßig in in den Ge- nuss von Arm- und Fußbädern nach Sebastian Kneipp Die Er- folge können sich sehen las- sen: So gibt es Bewohner die dank der Hydrotherapie ihre schmerzhafte Arthritis in den den Händen wieder im Griff haben Buchtipp
Der Ratgeber „Umsorgt wohnen“ (12 Auflage) stellt Altenheime und Senioren- wohnungen mit Preisen und Leistungen vor Außerdem wird die Pflegeversicherung anschaulich erklärt 496 Seiten 19 90 € im Buchhandel sowie in der Geschäftsstelle vom Hamburger Abendblatt erhältlich Bestellung unter www umsorgt-wohnen de de oder telefonisch: 040 / 600 898 40 40 (zzgl 3 10 Euro Versandkosten) 















































































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