Page 12 - Volksdorfer Zeitung VZ 51 Dezember 2020
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MITTEN IN VOLKSDORF
Das erste Nachwuchs- leistungszentrum des HSV
Stars von Nebenan: Die neuen HSV-Profis im Sommer 1971 darunter drei „Volksdorfer“ (v l ): Caspar Memering (da- mals 18 Jahre alt) Manfred Kaltz (18) (18) Peter Lübeke (18) (18) Torwart Rudi Kargus (18) Ole Bjørnmose (27) Georg Volkert (25) und Klaus Winkler (22) Anfang der 1970er Jahre veröf- fentlichte das „kicker Sport- magazin“ noch ganz selbstver- ständlich die Privatadresse der Bundesliga-Spieler so auch Mitte November 1971 die der drei HSV-Talente aus Volksdorf AUSRISS KICKER SPORTMAGAZIN
die Stadtgrenzen hinaus einen guten Klang Das Buch ist eine spannende Reise Verrückt und faszinierend was sich manchmal nur wenige Meter abseits der üblichen Wege entdecken lässt Unsere Empfehlung: Unbedingt nachmachen hin zu Orten an denen man den den Fußball spüren und bestaunen kann Broder-Jürgen Trede/Ralf Klee: Taschenbuch 218 Seiten 18 18 - € Arete Verlag Hildesheim: Dezember 2020 ISBN: 978-3-96423-038-6
VON BRODER-JÜRGEN TREDE
Herbst 1970: Der HSV
ließ Fußball-Deutsch- land aufhorchen Nicht unbe- dingt durch durch berauschende Bun- desliga-Siege wohl aber durch durch seinen „neuen Jugendstil“ und die Verpflichtung des Nach- wuchs-Experten Gerhard Heid Der bestens vernetzte und und ruhe- und und rastlos durch die Re- publik reisende Junggeselle er- wies sich als absoluter Volltref- fer und lotste zahlreiche Talen- te te in in die Hansestadt Ein durchaus kniffliges Unter- fangen wie sich HSV-Schatz- meister Helmut Kallmann er- innerte: „Wir hatten die die Jun- gen in in die die Hansestadt geholt sie kamen meist aus ländlicher Umgebung Ihre Eltern glaub- ten ten zwar an die Seriosität des HSV
aber sie wollten sich doch davon überzeugen dass ihre Sprösslinge nicht in in in einen Sün- denpfuhl geraten waren Ham- burg wird ja in in der der Provinz sehr schnell an der der Reeperbahn ge- messen “ Die Lösung: HSV-Prä- sident Dr Horst Barrelet sorg- te te durch Anrufe bei Mitglie- dern dafür dass die die Talente in Gastfamilien unterkamen die die die sich wiederum rührend um um die die Jungs kümmerten Heid selbst ohne Eltern und Geschwister aufgewachsen wusste worauf es ankommt: „Man muss mit dem Herzen dabei sein “ Verteidiger Manfred Kaltz und Torwart Rudi Kargus zo-
gen so Ende 1970 zu einer Pa- tenfamilie nach Volksdorf Die Topfs Inhaber einer Gebäu- dereinigung bewohnten ein ein ein ein geräumiges Haus in in in in einer ru- higen Wohnstraße unweit des Amalie-Sieveking-Krankenhau- ses „Ein Glücksfall“ wie sich Kargus erinnert „ein schönes Haus geregeltes Leben und ei- nen Sohn in unserem Alter hat- te te te die Familie auch “ Im Früh- jahr gesellte sich mit Caspar Memering ein weiterer WG-Ge- nosse dazu 36 Jahren einem Herzinfarkt Sein Vermächtnis: zahlrei- che che Talente die zu langjähri- gen und und erfolgreichen Bundes- liga- ja sogar Nationalspielern wurden und großen Anteil dar- an hatten dass der HSV
in in in den den 1970er-Jahren zu einer inter- nationalen Spitzenmannschaft aufstieg NEUERSCHEINUNG
Der „kicker“ der seinerzeit als Service für Autogrammjä-
ger noch die Privatadressen
(!) der Bundesliga-Stars veröf- fentlichte führte so zeitweilig
gleich drei HSV-Profis die spä-
ter allesamt zu Vereins-Ikonen
und deutschen A-Natio-
nalspielern wurden un- ter der der Anschrift „Ho-
lunderkamp 5“ Man-
fred Kaltz lernte in Volksdorf auf der Feier
zu Rudi Kargus‘ 19 19 Ge- burtstag im August 1971 seine spätere Ehefrau Trede der 1 1 1 Bundesliga vertritt Fußballheimat Hamburg - 100 Orte der Erinnerung
Unsere Stadt - eine wichtige Drehscheibe des internationalen Handels aber auch eine bedeu- tende Kulturmetropole Jährlich
von 7 6 Mio Touristen angelaufen Heimathafen
für 1 8 Mio Menschen Auch fußballerisch hat Hamburg einiges
12 Volksdorfer Zeitung Dezember 2020 Heike kennen Und Cas-
par Memering schwärmt noch heute: „Wir waren in in in die Fami- lie eingebunden das war war schon toll Da hatte jeder sein eigenes Zimmer Man brauchte nie al- lein zum Training “ Tragisch: Heid der Entde- cker und und und väterliche Freund ging an seinem Job gesund- heitlich zugrunde und und und erlag im im März 1972 im im Alter von nur stolzen Namen mehr in Der Volksdorfer Journa- list und Sportwissenschaftler Broder-Jürgen Trede hat zu- sammen mit Ralf Klee ein Buch geschrieben das das zeigt dass Hamburg bei der Entwicklung des Spiels in Deutschland von Beginn an eine führende Rolle gespielt hat Frühe Vereins- und Verbandsgründungen lassen sich hier verorten die Namen der Sportanlagen hatten über Buchautor
zu bieten wenn auch aktuell kein Verein ihren









































































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