Page 6 - VOLKSDORFER ZEITUNG VZ 29 Mai 2018
P. 6

 Ute Reichel vor dem Kunstwerk im Hofladen, das aus sieben je einen Meter langen Tafeln zusammengesetzt ist.
HOFLADEN WULFSDORF
Das „Blaue Bild“ vollendet und enthüllt!
VON WULF DENECKE
Tausend Geschichten
renken sich um das re- kordverdächtig große Bild, das in jahrelanger Arbeit auf der Allmende in Wulfsdorf ent- stand und nun seit seiner Ent- hüllung am 21. April im Hof- laden des Demeter-Guts zu be- wundern ist. Seit seiner Erwei- terung vor fünf Jahren plan- te Georg Lutz, sein engagierter Betreiber, geeignete Fotos aus dem Gutsbetrieb als Dekorati- on anzubringen. Daraus ent- wickelte sich das Projekt, das dann im Atelier der Malerin Ute Reichel Gestalt annahm: ein monumentales „Vier-Jahreszei- ten-Gemälde“ von sieben Me- ter Länge, das viele Lebewesen und Szenen auf dem Gutsge- lände in der Wulfsdorfer Land- schaft vereinigt.
Beteiligt daran waren auch Teilnehmer*innen ihrer Mal- kurse, aus deren Ideen und Probebildern ein Konzept ent- stand, das nach und nach um- gesetzt und nun vollendet wur- de. Die erste gemeinsame Freu- de an diesem Werk vermittelte sich den Atelierbesuchern, die am Vorabend der Einweihung
Georg Lutz und Ute Reichel bedankten sich bei Künstlern und Gästen für die gelungene Veranstaltung im Hofladen.
geladen waren, darunter natür- lich die Mitwirkenden und de- ren Angehörige, Freunde und Verwandte der Künstlerin, die zum Teil nur vom Hörensagen etwas von der Entstehung mit- bekommen hatten. Die Vielfalt und Fülle des riesigen Wimmel- bildes entzückte besonders vie- le der jüngeren Besucher, die immer neue Einzelheiten ent- deckten.
In der Nacht dann wurden die sieben einzelnen (1m x 1m großen) Tafeln, aus denen das Gemälde besteht, aus dem Ate- lier in den Hofladen verbracht und dort an vorbereiteter Stel- le fixiert, wo am Vormittag des Sonnabend dann nach musi- kalischer Einleitung die feierli-
che Enthüllung vorgenommen werden konnte. Georg Lutz begrüßte „bei laufendem Ge- schäft“ die anwesenden Kun- den und Gäste und Ute Rei- chel führte unter Hinweis auf den langen Prozess der Entste- hung in die Einzelheiten der Darstellung ein. Hier am „Ziel- ort“ des Bildes kam die mono- chrome Farbgebung besonders wohltuend zur Geltung. Über den farbfrohen Gemüsen hätte ein ebenso farbreiches Gemäl- de nur kitschig gewirkt. So aber vermittelte sich die blaue Hoff- nung, dass durch die besonde- re Betriebsweise des Demeter- hofes die natürliche Vielfalt der Kulturlandschaft erhalten wer- den kann.
Ein zufälliger Besucher aus Bayern meinte, dass ihm ver- gleichbare Monumentalgemäl- de nur aus Kirchen geläufig sei- en. Werden sie nun auch hoffä- hig in „Konsumtempeln“? Darf man den Hofladen eines Bio- hofs überhaupt als Konsumtem- pel bezeichnen? Ich denke: Wohl eher als ein x-beliebiges Warenhaus, denn hier werden die angebotenen Lebensmittel mit besonderer Rücksicht auf die Bodenfruchtbarkeit herge- stellt. Übrigens ist auch Deme- ter selbst im Bild: Die olympi- sche Göttin der Bodenfrucht- barkeit als bodenständige Land- frau neben der „Grünen Kiste“!
Unbedingt sehenswert! Fünf Sterne!
     6 VolksdorferZeitung Mai 2018





















































































   4   5   6   7   8