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FRISCHER WIND IN DER
COMPLIANCE-BERATUNG
Geissbühler Weber & Partner (gwp) mischt den Compliance-Beratungsmarkt auf. Die im Dezember 2014 gegründete Beratungsfirma mit Sitz in Zürich bietet ihre Dienst- leistungen in der ganzen Schweiz und in Frankfurt an. Vermögensverwalter, Banken und Fintech-Unternehmen profitieren von massgeschneiderten Lösungen.
Interview: Asset Manager traf Partner und Gründungsmitglied Reto Weber zum Gespräch.
Reto Weber, wenn Sie gwp mit drei Stichworten be- schreiben müssten – wie lauteten diese?
Hands-on, zielgerichtet, professionell.
Sie beraten mit Ihrer Firma schwerpunktmässig Ban- ken und Vermögensverwalter in regulatorischen The- menbereichen. Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die grössten Herausforderungen
für diese zwei Kundengruppen?
Vom regulatorischen Standpunkt aus
gesehen sind das in der Schweiz
die Umsetzung von FIDLEG (Finanz- dienstleistungsgesetz) und FINIG (Finanzinstitutsgesetz). Aktuell rechnen wir mit einer In- kraftsetzung der Gesetze auf Januar 2020. Daneben ist die Digitalisierung die grösste Herausforderung überhaupt. Notabene auch für uns als Beratungsunternehmen. Hier gilt es wachsam zu sein, um die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Inwiefern unterscheiden sich die regulatorischen He- rausforderungen für Banken und Unabhängige Ver- mögensverwalter (UVV)?
Im Grundsatz unterscheiden sie sich hinsichtlich der aktuell geltenden Regulierungsanforderungen. Diese werden sich aber mit dem FINIG angleichen. Bisher durch Selbstregulie-
rungsorganisationen überwachte UVV müssen künftig über eine Bewilligung der FINMA verfügen und werden dann von zu gründenden Aufsichtsorganisationen überwacht.
Ein stark wachsendes Geschäftsfeld bildet sich in der Region Zug mit den Crypto-Firmen. Wo sehen Sie in diesem Zusammenhang die grössten regula- torischen Hürden?
Diese Branche ist unglaublich innova- tiv und schnell unterwegs. Viele dieser Unternehmen sind in verschiedenen Ländern tätig und haben dadurch auch unterschiedlichste Gesetze zu be- achten. Da sehe ich auch die grössten
Risiken für diese Firmen. Steuer- und Wertpapierrecht sind dabei die Treiber. Wir empfehlen diesen Firmen, sorgfälti- ge Betroffenheitsanalysen zu machen, um die geltenden  nanzmarktrechtlichen Gesetze einzuhalten.
Sie sind neben Zürich, Genf und Lugano auch in Frankfurt präsent. In welchen Bereichen können Sie Synergien zwischen den Standorten nutzen?
In der Schweiz bieten wir an allen Standorten die identi- schen Dienstleistungen an. In der Zusammenarbeit mit Frankfurt pro tieren wir vom Know-how der übergeordne- ten Themengebiete, aber auch von der Möglichkeit, gegen- seitig Mitarbeitende für Projekte zur Verfügung zu haben.
«DIGITALISIERUNG ALS GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG»


































































































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