Page 24 - Mayrlife Magazin 2025
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»Fasten trainiert den Stoffwechsel. Wird der
Verdauungstrakt entlastet, können wichtige
zelluläre Reinigungsprozesse effektiver ablaufen.«
Was macht das Fasten
so wertvoll?
Wie unterscheidet sich
Fasten nach
F. X. Mayr von anderen
Methoden?
Was genau passiert
beim Fasten
im Körper?
Durch das Fasten kommt es zu einem metabolischen Switch: Der Stoffwechsel
stellt sich um – ganz ohne Medikamente. Für mich ist jedoch der wichtigste
»Schalter« im Kopf: die Erkenntnis, dass man auch mit weniger Kalorien gut aus-
kommt und den Körper dadurch entlasten kann.
Bei F. X. Mayr steht die Darmsanierung und die ganzheitliche Gesundheitsförde-
rung unter ärztlicher Anleitung im Vordergrund. Die Methode basiert auf den vier
Prinzipien Schonung, Säuberung, Schulung und Substitution. Ein besonderes
Merkmal ist die ärztliche Bauchbehandlung nach Mayr, die den Verdauungstrakt
gezielt unterstützt.
Fasten trainiert den Stoffwechsel. Wird der Verdauungstrakt entlastet, können
wichtige zelluläre Reinigungsprozesse wie die Autophagie effektiver ablaufen.
Man könnte sagen, die »körpereigene Müllabfuhr« wird aktiviert. Diese Prozesse
stärken auch die Immunabwehr.
Was versteht man
unter Autophagie
genau?
Kann ich mit Fasten
mein Leben
verlängern?
Bei welchen
Erkrankungen ist
eine Fastenkur
empfehlenswert?
Wie oft sollte ich
fasten?
Wie nachhaltig ist eine
Fastenkur?
Was halten Sie vom
Intervallfasten ?
Warum wirkt Fasten
positiv auf Psyche und
Lebensqualität?
Sie beschreibt einen Vorgang, der die Selbstheilungskräfte des Körpers unter-
stützt. Es ist gewissermaßen ein Auffrischungsprogramm für die Bausteine unse-
rer Zellen. Defekte Zellen und Schadstoffe werden ausgeschieden, die Organe
auf Zellebene gereinigt, Schäden repariert. Der japanische Zellbiologe Professor
Yoshinori Ohsumi gilt als Pionier der Autophagieforschung und wurde hierfür im
Jahr 2016 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.
Es gibt Hinweise darauf, dass Fasten und individualisierte Ernährung einen Beitrag
zu einem längeren und gesünderen Leben leisten können – allerdings nicht im Sin-
ne einer »Garantie«, sondern als Teil eines Lebensstils, der nachweislich viele Risi-
kofaktoren für chronische Erkrankungen senkt.
Fasten kann bei vielen Krankheitsbildern unterstützend wirken – etwa bei Allergien,
Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, metabolischen Entgleisungen, Organverfettung
(z. B. Fettleber), Reizdarm, Dünndarmfehlbesiedelung oder Hauterkrankungen.
Besonders wertvoll sehe ich Fasten im Bereich der Prävention.
Das hängt von der Methode ab. Eine klassische F.-X.-Mayr-Kur ist auf drei Wochen
ausgelegt – was heute nicht immer leicht umzusetzen ist. Ich halte es für sinnvoll,
eine solche Kur etwa zweimal im Jahr zu machen. Am praktischsten im Alltag ist das
tägliche Zeitfenster-Essen, eine Form des intermittierenden Fastens, bei der man
alle Mahlzeiten innerhalb eines festgelegten Zeitfensters isst – zum Beispiel inner-
halb von acht, zehn oder zwölf Stunden pro Tag – und den Rest des Tages fastet.
Erfahrungsgemäß braucht es mehrere Aufenthalte, bis die Gäste ihren Lebensstil
dauerhaft ändern. Wir begleiten sie dabei Schritt für Schritt, um langfristige
Erfolge zu erreichen.
Nach einer Kur kann das sinnvoll sein, um den erreichten metabolischen Switch zu
stabilisieren. Wir empfehlen oft, zwei bis drei Tage pro Woche in dieses Muster
einzusteigen. Wichtig ist dabei, im Einklang mit dem Tagesrhythmus zu essen:
morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann.
Es ist oft ein mentaler Neustart. Der Verzicht führt dazu, dass man sich bewusster
mit sich selbst auseinandersetzt. Autophagie verbessert die Versorgung der Zellen
mit Nährstoffen und Sauerstoff, entzündliche Prozesse wie »Silent Inflammations«
werden verhindert, und auch das Gehirn profitiert von dieser Entlastung.
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