Page 23 - tegut-Marktplatz_5-2024_ORANGE
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                                  tegut... wächst: Mittlerweile gibt es mehr als 300 tegut... Märkte in sechs Bundesländern. Gerade sind in München 11 neue hinzugekommen
Durch die Übernahme der früheren Bio-Supermarktkette Basic sind 19 neue Märkte hinzugekommen. Wie unterschei- den diese sich von tegut... Märkten?
Gelebte Nachhaltigkeit bedeutet nicht, alles neu zu machen, was die Ausstattung angeht. Wir beschränken uns auf das, was sinnvoll ist, neue Kühltheken etwa oder die Erweiterung von Regalen. Was das Sortiment betrifft, bieten wir ein Hybrid-Konzept mit sehr viel Bio, haben aber auch konven- tionelle Artikel im Angebot. Auch wenn ich mich bio er- nähre, gehört vielleicht trotzdem der Energydrink dazu. Ich liebe das Bio-Brot, schmiere aber Nutella drauf. Die wenigs- ten Leute kaufen zu hundert Prozent im Bio-Laden ein.
Sie haben Klimaneutralität als großes Ziel ausgegeben. Wo stehen Sie?
Es gibt, grob gesagt, die Dinge, die verhältnismäßig einfach zu verändern sind, und zwar dort, wo wir am Verbrauch arbeiten. Auf Ökostrom haben wir schon vor Jahren umge-
Mit zwei Tante-Emma-Läden namens Thegu, abgeleitet aus den Anfangsbuchstaben seines Namens, begann Theo Gutberlet 1947 in Fulda. Sohn Wolfgang leitete das Unternehmen 36 Jahre lang. 2009 übernahm Thomas Gutberlet die Geschäfte
„UNSER ANGE-
BOT SOLL EINEN
MEHRWERT BIE-
TEN UND NICHT
ÜBERFORDERN.“
Thomas Gutberlet
stellt, ich kann aber zusätzlich versuchen, weniger Strom zu verbrauchen durch bessere Glühbirnen oder bessere Türen. Insgesamt können wir uns beim Bau, bei der Einrichtung anpassen. Also bei allem, was wir selbst in der Hand haben. Schwieriger wird es, mit den Vor-Liefernden auf das Thema zu schauen. Da gibt es zum
unseren Partnerinnen und Partnern gehen können. Und nicht zuletzt müssen wir bei diesem Weg auch unsere Kund- schaft mitnehmen.
Wo steht tegut... in zehn Jahren?
Das große Ziel ist es zunächst einmal, die 500 neuen Kolle- ginnen und Kollegen von Basic zu integrieren. Das wird zwei, drei Jahre dauern, bis wir gut zusammengewachsen sind. Insgesamt wollen wir den Süden Deutschlands aus- bauen. Wir haben jetzt ein großes neues Gebiet mit Mün- chen, aber auch mit Augsburg, Landshut und Ingolstadt. Das richtig in Schwung zu bringen und damit an unsere Erfolge anzuknüpfen, ist unsere Herausforderung für die nächsten zehn Jahre. Im Rhein-Main-Gebiet haben wir auch vor zwan- zig Jahren begonnen und heute ein gutes Standing.
einen die große Frage des Transports. Wir sind angewiesen auf Logistikdienstleister. Lkw-Flotten sind jedoch bislang noch schwer umzustellen. Es gibt verschiedene Tests, mit Wasserstoff oder mit Gas zu fahren, aber da steht die Tech- nik noch ganz am Anfang. Und die zweite Frage ist: Was kaufen wir uns an CO2-Bilanz ein mit den Produkten, die wir verkaufen? Da wird unsere Gestaltungsbreite immer gerin- ger. Das ist ein komplexer Weg, den wir nur gemeinsam mit
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  FOTO Hannah Aders
















































































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