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Nüdlingen in Unterfranken führt die Keltereistraße zu ihrem Betrieb. Hier, in der idyllischen Region auf der Son- nenseite der Rhön, werden unter anderem Bioland-Äpfel von Streuobstwiesen zu tegut...Bio Streuobst Apfelsaft ver- arbeitet. „Streuobstsaft ist der beste Saft“, schwärmt Hof- mann, „er hat das optimale Säure-Zucker-Verhältnis und ist damit genau richtig süß, herb und säuerlich – so, wie ein Apfelsaft sein soll.“ Naturtrüber Apfelsaft aus knackigen regionalen Äpfeln gehöre zum richtigen Herbstgefühl von Natur aus dazu und liefere zudem wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Nachhaltigkeit im Familienbetrieb
„Kein Obst wird so oft gespritzt und behandelt wie konven- tionelle Äpfel“, erklärt Hofmann, „durchschnittlich werden Apfelplantagen gut 30-mal pro Saison gespritzt.“ Bei den Streuobstwiesen ist das nicht der Fall, sie sind Bioland-zerti- fiziert: Hier wird die pure Frucht des Apfels unbehandelt geerntet und anschließend gekeltert. Zudem wachsen auf den regionalen Streuobstwiesen traditionelle heimische Apfelsorten, die in herkömmlichen Monokulturen längst verschwunden wären. Streuobstwiesen sind zusätzlich eine Heimat für unzählige Tierarten, vor allem Insekten. Sie sor- gen damit für das ökologische Gleichgewicht und tragen zur Biodiversität bei. Für Hofmann ein großes Anliegen. „Mir ist die Unterstützung von Streuobstwiesen besonders wegen des hohen Insektensterbens wichtig – vor allem des Bienen- sterbens. Ohne Bienen ginge gar nichts, ohne sie könnten wir hier gar nicht leben. So kann das nicht weitergehen, da muss sich etwas ändern!“, sagt er. Nachhaltigkeit spielt für den Familienbetrieb seit vielen Jahren eine entscheidende Rolle: Bereits 1998 gründete die Familie den Verein der Unterfränkischen Streuobstkeltereien e. V. zur Erhaltung der Streuobstflächen und der Artenvielfalt. Außerdem erhielt die Kelterei das Zertifikat des Deutschen Instituts für Nach- haltigkeit und Ökonomie. Seit 2016 ist das Familienunter- nehmen Bioland-zertifiziert und darf damit ökologische Bioland-Äpfel von Zulieferhöfen pressen und abfüllen. Die zertifizierten Flächen werden jährlich stichprobenartig in Audits kontrolliert.
Vom Baum in die Presse
Aktuell beliefern etwa hundert Privatleute aus der Region die Hofmann’sche Kelterei mit ihren Bioland-Streuobst- Äpfeln – mit konventionellen Äpfeln sind es um ein Viel- faches mehr. Die Kelterei hatte versucht, so viele Liefernde wie möglich zu überzeugen, an dem Projekt mitzuwirken, und hofft weiterhin auf Streuobstwiesen-Besitzende, sich mit Bioland zertifizieren zu lassen.
An der Kelterei angekommen, werden die Äpfel in ein großes Silo mitten auf dem Hof gefüllt. Von Wasser umge- ben fließen diese dann durch einen schmalen Schacht einen unterirdischen Tunnel entlang und werden in das Innere der Kelterei transportiert. Dort kullern sie glasig nass über ein Rollband, wo Mitarbeitende faule Früchte händisch aussor-
Wie viele Äpfel geliefert werden, kann jeden Tag variieren. An der Kelterei angekommen, werden sie jedenfalls in ein Silo mitten auf dem Hof gefüllt
tieren. Die restlichen Äpfel werden abgewaschen und dann maschinell gemahlen. Zwischen zwei eng gespannten blauen Netztüchern wird die Maische, also die gemahlene Apfelmasse, ausgepresst. Der entstandene Saft gelangt nun in einen Topf, wo er bei 80 Grad Celsius erhitzt wird. Als Direktsaft wird die Flüssigkeit nicht konzentriert und ohne Zusätze direkt abgefüllt; dabei behält sie naturgemäß ihre trübe gelblich-braune Farbe.
Hochsaison im Herbst
Herbstzeit ist Apfelzeit und das bedeutet in der Kelterei
vor allem eins: Die Maschinen laufen auf Hochtouren. Circa 100.000 Liter Apfelsaft werden in der Saison durch- schnittlich am Tag gepresst. Wie viele Äpfel geliefert wer- den, kann variieren: „Das ist jeden Tag aufs Neue eine Über- raschung“, sagt Hofmann schmunzelnd. Abgefüllt werden
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