Page 49 - tegut-Marktplatz_5-2024_ORANGE
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                                 Ballaststoffe, die die Ver-
dauung anregen können,
und die orangefarbenen
Sorten Beta-Carotin, das
vom Körper in Provitamin A
umgewandelt werden kann.
Außerdem liefern die
Herbstbeeren kleine Men-
gen Mineralstoffe wie Eisen,
Kalzium, Magnesium und
Kalium. Deutlich kalorien-
haltiger, weil ölig, sind die
geröstet besonders leckeren
Kürbiskerne. Aus ihnen wird ein nussiges und bei Gourmets hochgeschätztes Öl gepresst.
Lange Zeit waren es vor allem diese fett- und eiweißhalti- gen Samen, die als Energielieferanten auf dem Speisezettel unserer Vorfahren standen. Die ältesten Funde, die den Anbau von Kürbissen belegen, sind 10.000 Jahre alt und stammen aus Südamerika. In Europa tauchten die ersten Kürbisse im 16. Jahrhundert auf – importiert von portugiesi- schen Seefahrern. Den Siegeszug in unseren Küchen trat der Kürbis allerdings erst in den letzten Jahrzehnten an: Die Anbaumenge hierzulande hat sich seit 2006 mehr als ver- doppelt, 2023 wurden in Deutschland rund 100.000 Tonnen Speisekürbisse geerntet.
Beim Kürbiskauf gilt: Bitte anklopfen! Denn um heraus- zufinden, ob ein Exemplar schon reif ist, klopft man mit dem Fingerknöchel auf die Schale. Klingt der Kürbis hohl, kann er
in der Küche verarbeitet werden. Auch der Stiel sollte noch vorhanden sein – fehlt er, können Bakterien ins Innere gelangen oder die Frucht kann austrocknen. Kleinere Kürbisse haben in der Regel mehr Geschmack und sind weniger faserig als größere Exemplare. Wich- tig: Für den Verzehr geeig-
net sind ausschließlich Spei-
sekürbisse. Zierkürbisse enthalten eine große Menge Bitterstoffe und sind ungenieß-
bar. Für medienwirksames Aufsehen sorgen immer wieder rekordreife Riesenkürbisse. Als größtes Exemplar der Welt gilt derzeit ein Gigant, der beim kalifornischen „Half Moon Bay“-Festival 1.247 Kilogramm auf die Waage brachte. Solche Riesen gehören zur Sorte Atlantic Giant und gedeihen nur mit extremem Betreuungsaufwand.
Der bayerische Biochemiker Luca Stöckl brach letztes Jahr mit einem 1.041-Kilo-Kürbis den Europarekord. Der Koloss wuchs in einem eigenen 200-Quadratmeter-Gewächs- haus in jahrelang ertüftelter Komposterde, wurde mit einer geheimen Nährstoffmixtur, pH-Wert-optimiertem Wasser und rund um die Uhr überwachter Luftfeuchtigkeit auf seine Megamaße hochgemästet. Da kann die Natur nicht mithalten: Die größten wild wachsenden Kürbisse sind kaum größer als eine menschliche Faust.
Besonders große Exemplare werden speziell gezüchtet und bei Wettbewerben ausgezeichnet
      MUSKATKÜRBIS
Der große, würzige Kürbis ist perfekt für Suppen, Chutneys und zum Backen. GESCHMACK: aromatisch, würzig, leichte Muskatnote
ZEIT: ab Oktober
SCHALE: nur bei längerer Zubereitungs- art mit Schale garen
SPAGHETTIKÜRBIS
Seinen Namen verdankt er seinem Fruchtfleisch, das beim Kochen in Spaghetti-ähnliche Fäden zerfällt, er ist sehr vielseitig zuzubereiten. GESCHMACK: eher neutral
ZEIT: von August bis Dezember SCHALE: Schale vor dem Garen einstechen
ROTER UND GELBER ZENTNER
Der Gelbe Zentner wird auch Riesen- kürbis genannt, der Rote ist etwas kleiner – beide eignen sich gut für Suppen und Pürees, zum Einlegen, für Chutneys.
GESCHMACK: süßlich, nussig
ZEIT: von September bis November SCHALE: besser schälen
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