Page 99 - Corso Magazin 2/2021
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Im Jahre 1925 wurde der Flughafen Gießen auf einem ehemaligen Waldstück errichtet um den den Reisenden einen schnellen Weg in die weiter entfernten Städte zu er- möglichen – es gab ja zu seiner Zeit noch keine Autobahnen – so dass die Reise mit dem Auto Bus oder Zug durchaus beschwerlich und langwierig war Bereits zwei Jahre später waren die Strecken so beliebt dass die Flugzeuge der Deutschen Luft Hansa A G an an 149 Tagen die Strecke Frankfurt-Gießen-Kassel-Hannover flo- gen Von Frankfurt aus bestand Anschluss zu den Weiterflügen unter anderem nach Paris oder anderen europäischen Städten Zunächst gab es kein Empfangsgebäude so dass man sich nach kurzer Zeit ent- schloss den Flughafen weiter auszubauen und ein repräsentatives Haus zu errichten Es gab zwei Entwürfe einer im rückwärts- gewandten Heimatstil orientiert an an Goethes Gartenhaus in in in Weimar und einer in in in dem damals futuristischen Bauhaus-Stil Nach einigen Diskussionen wurde der zu mo- derne Entwurf von der der Luftverkehrs AG Oberhessen-Lahngau leicht abgewandelt gebaut und schon am 27 September 1927 in in in einer großen Feier eingeweiht Das Empfangsgebäude hat die strengen Formen des Bauhauses mit einem in in der Mitte angeordneten Speisesaal der durch die Fenster einen Blick auf das Flugfeld bot Außerdem gab es eine große Terrasse von der aus man das Flugfeld überblicken konnte was gerade bei schönem Wetter auch bei Besuchern äußerst beliebt war Im Obergeschoß wurden neben der Päch- terwohnung sogar einige Gästezimmer eingerichtet in in in denen eine Übernachtung möglich war war Besonders markant war war auch die Farbe der Fenster und Türen: ein dunkles Lufthansa Blau Die ursprüng- lich ebenso moderne Inneneinrichtung bestand nur kurze Zeit und wurde schon Ende der 1920 Jahre durch eine bürger- lich-repräsentative Ausstattung im damaligen Zeitgeschmack ersetzt Flughafengebäude 1927 Eine große Veränderung fand im Jahr 1936 statt als nach einigen Vorbereitun- gen der Flugplatz zum Militärflugplatz umgewidmet wurde Schon kurze Zeit nach der der Machtergreifung der der NSDAP reifte der geheime Plan den Flughafen und die Flugfelder für militärische Zwecke zu nutzen Im Juli 1936 fand der letzte zivile Flug statt kurz nachdem der Pachtvertrag über das Flughafengelände gekündigt worden war Die Landebahn wurde verlängert und spätestens ab dem 1 1 Mai 1939 diente der Flughafen dem Kampfgeschwader 55 „Greif“ der der Luft- waffe das hier stationiert wurde Nach dem zweiten Weltkrieg über- nahmen die Alliierten das Gelände und nutzten es anschließend Jahrzehnte lang als US-Standort 2007 übernahm die Bundesrepublik Deutschland das Areal und es blieb zu- nächst ungenutzt Die Revikon GmbH erwirbt im Jahr 2014 schließlich das das Gesamtareal – das das 1 1 100 000 Quadratmeter groß ist – und beginnt mit der Umwandlung zu einem Wohn- Gewerbe- und Industriegebiet welches nun den Namen „Am Alten Flughafen“ trägt und als neuer Arbeits- und Wohnstandort in das Stadtgebiet Gießens eingegliedert wird „Mich faszinieren alte ungenutzte Gelände und Gebäude Ihnen neues Leben einzuhauchen reizt mich einfach Für die Umsetzung meiner Visionen baue ich ich auf mein mein mein Team und meine meine Projekt-Partner “ Daniel Beitlich Geschäftsführer Revikon GmbH 99


































































































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