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Aktion Frühjahrsputz
Schulden für schönere Stadtparks
Mit dem Zweiten Nachtragshaushalt 2020
hat der Bund seinen Energie und Klima
fonds, in dem die Regierung ihre energie
und klimapolitischen Aktivitäten bündelt,
mit Schulden in Höhe von 26 Mrd. Euro voll
gepackt. Und warum? Ganz einfach: Damit
dieser nachgeschobene Haushalt in den
kommenden Jahren diverse Klimaprojekte
aus vollen Rohren finanzieren kann – und
zwar mit Schulden. Dabei sind neue Rück
lagen mittels Neuverschuldung verfassungs
rechtlich verboten! Hinzu kommt der irrsin
nige Zustand, dass die Bundespolitik gar
nicht weiß, wohin mit diesem vielen
Schuldengeld? Im Einzelnen: Der Entwurf
für den Bundesetat 2021 sah für dieses Jahr
ursprünglich 30 Mio. Euro zur Subventionie
rung von Städten und Kommunen vor, um
Parks und Gärten klimagerecht aufzuhüb
schen.FormalsprachendieBeamtenvonder Fazit:HierzeigtsichdiefehlendeSensibili-
„Anpassung urbaner Räume an den Klima wandel“. Bis 2024 sollten weitere 170 Mio. Euro folgen. Doch offenbar war das immer
tät der Politik im Umgang mit Staatsschul- den. Ist die Schuldenschatulle für die Abge- ordneten einmal geöffnet, greifen sie
noch zu wenig Schuldengeld: So beschlos sen die Abgeordneten, den Etat deutlich auf zustocken, um die „Vitalität“ und „Funktions vielfalt“ städtischen Grüns noch stärker zu beleben. Inzwischen stehen 40 Mio. Euro für dieses Jahr und weitere 260 Mio. Euro bis 2024 bereit – also Mehrausgaben von insge samt 100 Mio. Euro gegenüber den anfängli chen Plänen.
Für ihre Wahlkreise quer durch die Republik hatten die Abgeordneten eine Liste von mehr als 100 Projekten zusammengetragen – vom Bürgerpark in Attendorn bis zum Na turbad in Winsen (Luhe). Doch viele feilge botene SchuldenMillionen liegen immer noch brach, weshalb das Bundesinstitut für Bau, Stadt und Raumforschung jetzt nach Abnehmern sucht.
ollikainen