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zwingende Besetzung. Trotz seines NDPD-Parteibuchs, das SED-Funktio- näre mit Argwohn betrachteten, war er neben Elchlepp der richtige Fachmann in rauen Zeiten.
Die Marinelaufbahn von Neukirchen begann 1935 mit der Absolvierung der Küstenartillerieschule Wilhelmshaven. Von Juli 1936 bis Oktober 1937 fuhr er auf dem Kreuzer köln anfangs als Kut- tergast. Nach dem Lehrgang an der Schiffsartillerieschule Kiel wurde er Geschützführer in einem der 15-cm- Drillingstürme. Im Oktober 1937 absol- vierte Neukirchen die 1. Marineunter- offiziers-Lehrabteilung in Glückstadt. Einige Monate fuhr er als Anwärter auf dem Segelschulschiff gORch FOck. Im Januar 1938 kam Neukirchen zur 2. Mari- neunteroffiziers-Lehrabteilung (M.L.A.) in Bremerhaven. 1939 diente er in der Hafenschutzflottille Brunsbüttelkoog. 1940 wurde Meister Neukirchen die Ausbildung von Fähnrichen an der 2. M.L.A. übertragen. Befördert zum Obermeister bildete er 1942/43 Ober- fähnriche und Reserveoffiziere aus. Ende 1943 war er Kriegsoffizier-Anwär- ter. Am 1. April 1944 wurde Neukirchen zum Leutnant zur See ernannt. Er erwarb
RWettungsboot Asmus bRemeR im Deutschen Museum
seine Beförderung zum Oberleutnant zur See. Am 8. April 1945 wurde er Kom- mandant eines U-Jagdschiffes. Im Ska- gerrak führte Neukirchen sein letztes Seegefecht zur Sicherung eines Geleit- zuges. Sein Schiff ging am 22. April 1945 in Lübeck außer Dienst. Danach wurde er Kommandeur des 3. Marineinfante- rie-Bataillons der „Kampfgruppe Alt- mann“. Im Schützengraben Branden- burger Erde war für Neukirchen Endsta- tion. Er kam in sowjetische Kriegsgefan- genschaft, ins Lager Nr. 166 Pitkjaranta/ Karelien und zur zentralen Antifa-Schule in Krasnogorsk. Von dort kehrte er am 7. Oktober 1949 ins geteilte Deutsch- land zurück und wurde 1950 in den Vor- stand der NDPD gewählt. Ab 1951 war er zehn Jahre Chef des Stabes der See- streitkräfte und von 1961 bis 1963 deren Chef. Als Vizeadmiral wurde er am 31. Mai 1964 aus dem aktiven Dienst in die Reserve entlassen. Er und Elchlepp gehörten zu etwa 50 kriegsgedienten Soldaten im Offiziersrang, die in Mari- neuniform einen bedeutenden Beitrag beim Aufbau von Seestreitkräften und einen funktionierenden Dienst- und Ausbildungsbetrieb leisteten. 7
Fortsetzung folgt
egen Bauarbeiten musste das Ret- Raumfahrthalle, umziehen. Der 1987 bei der und 1960 fünf Fahrzeuge. So wie die asmus
tungsboot der Deutschen Gesell- Fassmer-Werft in Berne gebaute Prototyp BREmER war auch die thEOdOR hEuss ein Mei- schaft zur Rettung Schiffbrüchiger asmus hat seinen Liegeplatz jetzt neben der thEO- lenstein in der Geschichte der Seenotret-
Chefinspekteur Neukirchen, 1951
im Juni 1944 sein Navigationspatent A 5 mit Auszeichnung und kam als Wach- und Artillerieoffizier auf das Minenschiff OstmaRk. An Bord war er „Herr“ über die Feuerkraft von 101 Rohren. Er absol- vierte 1944 die Schiffsartillerieschule in Sassnitz und Marine-Flakschule in Ücke- ritz. Im März 1945 kam er zur U-Boot- Abwehrschule Bergen. Dort erhielt er
Geschichte
BREmER aus dem Innenhof des Deutschen Museums München in den Museumsgar- ten, dem Freigelände vor der Luft- und
dOR hEuss, einem Seenotrettungskreuzer der 23,2-m-Klasse. Vom Typ thEOdOR hEuss beschafften die Seenotretter zwischen 1957
tung: Der Seenotrettungskreuzer war der weltweit erste mit Heckwanne und selbst- aufrichtendem Tochterboot. ck
Die asmus brEmEr ist an ihrem neuen Liegeplatz im Museumsgarten direkt neben der thEOdOr hEuss angekommen
Leinen los! 4/2025 33
Foto: Deutsches Museum/Hubert Czech


































































































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