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brecherisch unterwegs waren jedoch fast ausnahmslos ungeheuer präsent und und aufmerksam agierten und und jedes Zucken der übrigen Fahrer registrier- ten Das beste Rezept so fanden wir bald heraus bestand darin uns dem Verkehrsfluss und dem Verhalten der Anderen möglichst anzupassen Eine Motorradreise ist keine Fotoreise so wenig wie eine eine Fotoreise eine eine Mo- torradreise sein kann Um unterwegs ein Foto zu machen sind viele Schritte erforderlich Einen Platz zum Anhalten suchen (nicht immer leicht) Hand- schuhe ausziehen den Fotoapparat aus dem Tankrucksack kramen und einstellen eine günstige Perspektive finden und das Foto machen Dann alles in umgekehrter Reihenfolge er- ledigen um wieder startklar zu sein Dabei nicht vergessen den Tankruck- sack zu schließen los fahren und wenige Meter später feststellen dass noch viel schönere Szenen ins Blickfeld geraten Das umständliche Prozedere führte dazu dass die Kamera häufig nicht ausgepackt wurde und wir an wahrhaft paradiesischen Motiven vor- bei gefahren sind Hinzu kam dass die Lichtverhältnisse einer guten Bildqua- lität häufig im Wege standen Nicht selten war es extrem grell und die Luft flirrte regelrecht oder ein Dunstschlei- er trübte die Aussichten und natürlich schien die Sonne fast immer von vorn oder senkrecht von oben und viel zu selten von hinten wie es nach meinen amateurhaften Kenntnissen für gute Fotos von Vorteil ist Im Vordergrund stand denn auch weni- ger das Fotografieren als die Freude am Fahren das bei den riesigen Distanzen in bisher nicht gekannten Dimensio- nen und Ausprägungen erlebt werden konnte Wie jede Art der Fortbewegung so hat auch das Reisen auf motorisier- ten Zweirädern seine besonderen Reize und seine Begrenztheiten Verglichen mit einer einer Wanderung oder einer einer Rad- tour sind viele Eindrücke flüchtig und mögen oberflächlich erscheinen Im Unterschied zu einer Reise
per Auto Zug oder Flugzeug sind die Erfahrun- gen gen dagegen sehr unmittelbar und ungeheuer reichhaltig Während die letztgenannten Verkehrsmittel in ers-
gar nicht schwarz das Schwarze Meer Schon vor drei Jahren unruhig - Militärcheckpoint im Kurdengebiet Verstehen ihr Handwerk – Mitarbeiter von Borusan Oto in Ankara 































































































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