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Reise
Westrussland auf dem Motorrad – Warum eigentlich nicht? Anekdoten aus 88 Tagen eines Motorradreisenden (Teil I)
Unser Leser der 32-jährige Anton Baranowski aus Karlsruhe ist Anfang Juni mit seiner BMW F 800 GS zu einer einer 3-monatigen Reise
durch West-Russland gestartet In zwei Teilen lest Ihr hier was Anton auf seinen 17 000 zurückgelegten Kilome- tern erlebt hat tet habe Dieser erste Tag ging fast pünktlich um kurz nach 7 Uhr – leicht übermüdet – los Das Tagesziel lautete die deutsch-polnische Grenze zu über- schreiten Spektakulär? Nein! Mir ging es nur um schnelle Kilometer Daher ging es mit rund 140 km/h und und ca 6 Stunden Fahrt pro Tag durch Polen Litauen und Lettland Dieses Tempo war anstrengend abends ist man durch Doch dann sieht man auf dem Navi dass rund 50 Meter auf der rechten Seite die russische Grenze sein sollte Diese war natürlich auch real zu sehen Ein faszinierender Anblick In einer ländlichen und unscheinbaren Gegend ist da dieser Zaun hinter dem dieses unglaublich riesige Land ist Und den- noch ist es es so streng abgeschottet Die erste Grenzerfahrung? – Fast!
Schließlich der Grenzübergang! Im Nir- gendwo zwischen Feldern und Wäldern fährt man einsam auf eine Schranke zu weit und breit kein Mensch zu sehen Ich halte an von dem ersten Pförtner- häuschen winkt mich eine Hand her die erste Passkontrolle Im nächsten Schritt haben die lettischen Grenzbe- amten meine Papiere und insbesondere meinen rechtmäßigen Motorradbesitz
Anton Baranowski mit seiner vollbepackten F 800 GS nationalparkS in Montenegro
sommerwind-motorradreisen de Der Beginn einer eigentlich viel zu groß geratenen Idee
Wie kommt man eigentlich auf diese abwegige Idee
als Nicht-Motorradfah- rer Russland auf einem Motorrad zu bereisen? Ich habe bis heute keine ein- deutige Antwort darauf Vor rund vier Jahren war war sie einfach da und warte- te seitdem auf seine Umsetzung Die konkreten Vorbereitungen begannen im Januar 2018 nachdem ich end- gültig den Entschluss gefasst habe meinen privaten und beruflichen Le- bensmittelpunkt von Frankfurt in die Heimat Karlsruhe zu verlagern Drei
Sommermonate zwischen den bei- den Lebensabschnitten sollten dann der Tour dienen Den offiziellen Start- schuss zur Planung brachte der Kauf einer Russlandlandkarte ich war ent- schlossen Eine konkrete Reiseroute wollte ich noch nicht vorgeben Ideen habe ich ich dennoch in vielen Gesprächen gesam- melt Ich habe lediglich den Start und damit auch das Ziel gesetzt: Sankt Pe- tersburg! Russlands Kulturhauptstadt die weltweit nördlichste Millionenstadt und zudem meine absolute Lieblings- stadt Dort habe ich vor einigen Jahren ein unvergessliches Auslandssemes- ter verbracht Mit einem Paket an Ideen sollte die Route erst dort gesetzt werden Es geht los Nun ist endlich dieser Montag der 4 Juni 2018 angekommen auf den ich ein halbes Jahr hingearbei-
Das erste Etappenziel - Du Ankunft am Schlossplatz in Sankt Petersburg 























































































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