Page 19 - SitzPlatzFuss GESUNDHEIT
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 2. oder spielen doch auch Futterallergene eine Rolle
3. oder Flöhe
4. oder leidet das Tier an Sekundärin-
fektionen (bakteriell und/oder
Malassezien)?
5. Gibt es noch andere mögliche
Erkrankungen (z. B. Sarcoptes-Räu- de), die noch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen sind?
Dann muss versucht werden, das Tier sukzessive unter seine individuelle Juckreizschwelle zu bringen, d. h.:
1. Die Sekundärinfektionen (mit
Shampoo und/oder Tabletten)
therapieren,
2. Durchführen einer rigorosen
Flohkontrolle,
3. das Tier auf eine hypoallergene
Diät setzen,
4. auch wenn keine Shampootherapie
für die Sekundärinfektion notwen- dig ist, wird das Tier gebadet oder zumindest mit Wasser abgewa- schen, um die Allergenlast im Fell zu reduzieren,
5. gemeinsam werden Allergenver- meidungsmaßnahmen überlegt (siehe Buch „Allergene bei Tieren“),
6. etwaige Faktoren, die eine Allergie zum Eskalieren bringen können (Läufigkeit, Psyche, andere Erkran- kungen), werden überlegt
7. und die Allergen-spezifische Immuntherapie ist für den Langzeit- erfolg die Therapie der Wahl. Man kann nicht vorhersagen, ob ein Patient zu den 70–80 % gehört, die auf diese Art der Therapie erfolg- reich reagieren, oder leider zu dem geringeren Anteil gehört, bei dem mit dieser Therapieform kaum oder nur mäßiger Erfolg erzielt werden kann. Wichtig ist, dass die inklu-
dierten Allergene mit dem Muster der Exazerbation der klinischen Symptome übereinstimmen und dass es aufgrund der klinischen Geschichte und der geografischen Region wahrscheinlich ist, dass das Tier mit den Allergenen in Kontakt kommt (klinische Relevanz).
Mit all diesen Maßnahmen sind allergische Patienten in der Regel sehr gut zu kontrollieren. Jede einzelne Maßnahme ist ein Tropfen im „Aller- giefass“, und jeden Tropfen, den man erfolgreich reduzieren kann, bringt das Tier unter seine Juckreizschwelle.
FUTTERMITTEL- ALLERGIE
Eine oftmals als „neu“ erachtete Krank- heit wurde bereits 1922 dokumentiert: zwei Hunde mit Angioödemen (Schwellung von Haut und Schleim- haut), die nachweislich durch Fisch- bzw. Schweinefleischprotein ausgelöst wurden. Beschrieben wurden beim
Hund durch Futtermittel ausgelöste Hautprobleme erstmalig 1933. Futtermittelallergene sind pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Das Hauptfuttermittelallergen (major allergen) ist ein wasserlösliches Glykoprotein mit einem Molekularge- wicht von 10–60 kDa. Durch den Prozess der Futtermittelherstellung bleiben die meisten Futtermittelaller- gene erhalten, und es ist bekannt, dass bereits sehr geringe Mengen – im Mikrogramm- bis Milligrammbereich
– ausreichen, um Unverträglichkeiten auszulösen. Manchmal kann jedoch erst durch das Erhitzen, die Zuberei- tung oder auch durch die Verdauung die eigentliche allergene Wirkung entstehen.
Kreuzreaktionen
Eine Allergie auf ein Mitglied einer Allergengruppe kann durch Kreuzreak- tivität zu klinischen Symptomen auf ein anderes Mitglied derselben Allergengruppe führen. Es ist somit möglich, dass jemand an einer klinischen allergischen Reaktion leidet,
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