Page 56 - SitzPlatzFuss GESUNDHEIT
P. 56

  HUND UND GESUNDHEIT | LEBENSSAFT: BLUTSPENDEN VOM UND FÜR DEN HUND
  Alice Schmitz geht mit ihrem Hund regelmäßig zur Blutspende. (Foto: Alice Schmitz)
ren Hunden eine entsprechend größe- re Menge Blut abnehmen lässt (ca. 10 ml pro 1 kg Körpergewicht). Weingart ergänzt: „Die Hunde sollten mindes- tens ein Jahr und nicht älter als acht Jahre alt sein und ein Mindestgewicht von 20 kg auf die Waage bringen. Um das Risiko von übertragbaren Krankhei- ten zu minimieren, sollten die Hunde nicht im Ausland gewesen sein und immer gegen Ektoparasiten geschützt sein. Allerdings gibt es auch Erkran- kungen, die wir bei unseren Blutspen- dern regelmäßig testen, so z. B. Infekti- onen mit zeckenübertragenen Erkrankungen. Auch Hunde, die selbst bereits eine Transfusion erhalten haben, kommen aufgrund einer mögli- chen Antikörperbildung nicht mehr als Spender infrage.“ Die Blutentnahme selbst erfolgt dabei, anders als beim Menschen, in der Regel aus der Vena
jugularis, der Halsvene. Dafür wird die- ser Bereich minimal geschoren und dann gründlich gesäubert und desinfi- ziert. Für die meisten Hunde ist das Prozedere leicht zu ertragen. Weingart: „Bei den Blutentnahmen ist der Besit- zer die ganze Zeit über bei seinem Hund, wir stellen für diese Zwecke einen separaten Ruheraum abseits von anderen Tieren zur Verfügung. Im Gegenteil zu Katzen ist bei Hunden eine Sedierung nicht nötig. Wehrt sich ein Hund tatsächlich einmal gegen die Blutentnahme, kommt er als Spender nicht infrage, da wir die Tiere ja keinem unnötigen Stress aussetzen wollen.“ Die Entnahme selbst dauert ca. fünf bis zehn Minuten und schadet den Spen- dern nicht. Am Tag der Entnahme soll- te man dem Hund mehr Ruhe als üblich gönnen und ihm keine größeren Anstrengungen abverlangen, doch der
Hundeorganismus erholt sich sehr schnell wieder und gleicht den Blutver- lust wieder aus. Aus diesem Grund kön- nen Hunde grundsätzlich etwa alle drei Monate spenden.
ENGPASS
Die benötigte Menge an Transfusionen nimmt stetig zu, wobei die Menge der Spenden leider oftmals nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Dabei lohnt sich das Anzapfen auch für den Spen- der: In den meisten Fällen gehören eine kostenlose Allgemeinuntersuchung sowie eine vollständige Blutuntersu- chung inklusive Blutgruppenbestim- mung und Ausschluss von Flohbefall und wichtigen Infektionskrankheiten zum Service. Auch auf das obligatori- sche „kleine Frühstück“ für den Spen-
© CADMOS Verlag GmbH, alle Rechte vorbehalten!
   58


























































































   54   55   56   57   58