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DIE MERIDIANE
Es gibt 12 paarig angelegte Hauptmeridiane und 8 Sonder- meridiane, die den verschiedenen Organen und auch Yin und Yang zugeordnet sind. Die Meridiane haben die Namen der Organe, denen sie zugeordnet sind. Das sind im Einzel- nen: Lunge, Dickdarm, Magen, Milz, Herz, Dünndarm, Blase, Niere, Kreislauf (Perikard), Dreifacher Erwärmer, Galle, Leber. Diese sind sowohl auf der rechten als auch auf der linken Körperhälfte vorhanden. Zusätzlich befindet sich in der Körpermitte vorn das Konzeptionsgefäß und hinten das Lenkergefäß, die zu den Sondermeridianen zählen. Auf diesen Leitbahnen oder auch Meridianen liegen die Aku- punkturpunkte, wobei der kürzeste der Herzmeridian mit
9 Punkten und der Blasenmeridian mit 67 Punkten der längste ist.
Auch ein Akupunkturlaser kann zur Anwendung kommen. (Foto: Renate Albrecht)
   AKUPUNKTURPUNKTE
Akupunkturpunkte sind wichtige Stellen, an denen die Energie Qi und das Blut entlang der Meridiane an der Oberfläche des Körpers zusammenfließen. Die Lage der einzelnen Punkte ist genau festgelegt und sie stehen in einem engen Zusammenhang zu den inneren Organen.
Die meisten Punkte befinden sich in kleinen Vertiefungen; diese Punkte verändern sich bei Erkrankungen und können schmerzempfindlich bei der Untersuchung reagieren. Durch das Stimulieren der Punkte können Blockierungen in den Meridianen als auch in den dazugehörigen Organen beseitigt werden, wodurch sich das Fließen der Energie und des Blutes verbessert. Alle Akupunkturpunkte haben chinesische Namen, die manchmal Aufschluss über die Lage und Wirksamkeit geben. Um die richtigen Punkte auffinden zu können, ist ein präzises anatomisches Wissen und ein Grundverständnis über die TCM unbedingt erforderlich.
WIE WIRKT DIE AKUPUNKTUR IN DER SCHMERZTHERAPIE?
Winzige Bündel von feinen Nerven und Gefäßen sind an den Akupunkturpunkten im ganzen Körper verteilt. Die unter- schiedliche Leitfähigkeit der Nervenzellen unterstützt bei der Behandlung von Schmerzen.
Das Einstechen mit der Nadel wird als leicht schmerzhaft empfunden. Dieses Einstechen führt an dem Segment der Akupunkturstelle und den umgebenden Segmenten zu einem analgetischen Effekt (Analgesie = das Ausschalten von Schmerzen). Die frische Körperverletzung durch die Nadel verlangt vom Körper eine sofortige Reaktion, wobei der andere, schon länger vorhandene Schmerzreiz weitge- hend ausgeblendet wird. Der Schmerzreiz durch den Nadelstich tritt in Konkurrenz gegen den schon bestehen- den, beispielsweise Rückenschmerz, dabei entsteht eine neue Situation und der Körper wird in die Lage versetzt, sich neu einzustellen und zu regulieren.
Zusätzlich werden durch das Reizen an bestimmten Stellen Mechanismen zur Schmerzkontrolle aktiviert. Durch das Nadeln wird ein stimulierender Reiz ausgelöst, der zu einer vermehrten Ausschüttung von körpereigenen Substanzen,
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