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 emplare verkauft. Jedoch mit dem Beginn des Krie- ges und insbesondere nach dessen Ende steigt das Interesse und die Auflagezahl explodiert. Schnell wurde das Buch zum Bestseller. 1926 kam bereits die erste Filmadaption der Biene Maja in die Kinos. Dabei handelte es sich um ein Dokudrama mit ech- ten Bienen in den Hauptrollen. Zusätzlich wurde der Stummfilm mit Texteinlagen ergänzt.
Der Autor selbst gerät immer mehr in den Schat- ten der Marke Biene Maja. Waldemar Bonsels war wie seine Maja ein aufgeschlossener und abenteuerlustiger Mensch. Er befand sich ständig auf Reisen und blieb selten lange an einem Ort wohnen. Vor allem jedoch war er ein Lebemann, was das unschuldige Bild der Biene Maja etwas bröckeln lässt. So war er vier Mal verheiratet, hatte Unmengen an Affären und ge- noss seinen damaligen Status als Bestsellerautor in vollen Zügen. Er führte sogar Buch über seine Frauenbekanntschaften. Archiviert ist dieses übrigens im Münchener Stadtmuseum.
Seine Schwester Ilse Bonsels berichtete folgende Anekdote:
«Waldemar betrat, die Braut im Arm, die erste und vornehmste Conditorei in Elberfeld. Er selber im weissen Flanellanzug, in roten Lederhandschuhen den runden Strohhut auf den Locken, Teta im weissen Spitzenkleid, Halbhandschuhen und Pom-
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