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chie. So veröffentlichte Ferdinand Joseph Gruber im Jahr 1834 ein Buch, indem er genau das tat. Zu dieser Zeit war ganz Europa im Umbruch, ausgelöst durch die Französische Revolution einige Jahre zu- vor. Das Streben nach einer freiheitlich-demokrati- schen Ordnung war allgegenwärtig und stiess unter all den Befürwortern auch auf Widerstand. Grubers Vergleich ist – wie der Text von Hesiod über die faulen Drohnen – aus heutiger wissenschaftlicher Sicht völlig absurd, da er den Bien als autoritäres System bezeichnet, dass einzig und allein auf das Oberhaupt – die Königin – fixiert sei. Dennoch ist es kulturgeschichtlich äusserst interessant und soll- te hier erwähnt sein:
«Ein kluger Weisel hatte in einem Bienenstocke lange Zeit mit allgemeinem Beyfall geherrscht; denn unter seiner Regierung war Recht und Ge- rechtigkeit streng gehandhabt worden, es hatte Fried’ und Ruhe gewaltet, und bei dem Wohlstande des Ganzen hatte sich jeder Einzelne wohl befun- den. Auf einmal brach eine allgemeine Empörung aus. Warum? – Einige träge und doch ehrgeizige Bienen, die lieber geniessen als arbeiten, lieber herrschen als gehorchen wollten, bemerkten mit grossem Missfallen, dass der Weisel nicht wie sie Honig sammeln dürfte, indess sie zu steter Arbeit gezwungen, alle ihre Kräfte anstrengen und ihm
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