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reichtum seitens Odin. Um an den Met zu gelangen, reiste er, als Landstreicher verkleidet, zum Riesen Baugi und dessen Familie. Diese waren im Besitz eines Bergs mit der Metquelle. Jedoch wurde kein einziger Tropfen des Mets an Fremde vergeben und so musste sich Odin etwas geistreiches einfallen lassen. Doch er wäre nicht Odin, wenn ihm dies nicht gelang. Zunächst versuchte er sich als Knecht bei Baugi zu verdingen. Dafür hetzte er die beiden Knechte des Baugi aufeinander, welche sich kurz da- rauf gegenseitig töteten. Odin wurde Baugis Knecht und schuftete über ein Jahr lang so hart, wie es nur neun Knechte vermochten. Als Lohn versprach ihm Baugi einen Schluck des Dichtermets aus dem Berg. Der letzte Tag kam und Baugi führte Odin zu sei- nem Bruder, der den Zugang zur Kristallhöhle mit dem Dichtermet bewachte. Dieser wollte ihm jedoch keinen Tropfen abgeben und verwehrte ihm den Einlass. Der listige Odin überredete daraufhin den ratlosen Baugi, mit Hilfe eines Bohrers ein Loch in den Berg zu bohren. Baugi gehorchte. Kaum war das Loch gebohrt, verwandelte sich Odin in einen kleinen, zierlichen Wurm und verschwand durch das Loch ins Innere des Bergs. Der Kessel mit dem Dichtermet aber wurde von Gunnlöd, der Tochter von Baugi, bewacht. Wieder war Odins Verstand ge- fragt. So verwandelte sich Odin in seine eigentliche göttliche Gestalt zurück und umwarb Gunnlöd mit
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