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Berliner Wirtschaft 04 | 2023
Auf den Punkt | 15
präsidiumsmitglieder beziehen stellung
Das geht
nur gemeinsam
Während der Pandemie hat Berlin gezeigt, wozu es fähig ist. Auch wenn nicht alles perfekt war, regierten Pragmatismus und Kooperationsbereitschaft. Daran müssen wir anknüpfen
Meinung
In der Kolumne „Auf
den Punkt“ positionieren sich im monatlichen Wechsel Mitglieder
des Präsidiums zu wirtschaftspolitischen Fragestellungen aus ihrer persönlichen Sicht.
B erlin hat viele Herausforderungen zu meistern, doch wie schaffen wir es? Ich habe einen Vorschlag, der schon einmal gut funktioniert hat.
Die Bewältigung der Corona-Pandemie – eine Herkulesaufgabe – hat uns als Gesellschaft gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn wir mit einem gemeinsamen Ziel, mit Offenheit, Prag- matismus und gegenseitigem Vertrauen koope- rieren und Kompetenzen bündeln. Lassen Sie uns das Erlebte aufarbeiten, das Positive aus die- ser Zeit weiterführen und Unbrauchbares wie- der verlernen.
Partner auf allen Ebenen der Gesellschaft wie Politik, Zivilgesellschaft, Verbände und Pri- vatwirtschaft haben sich zusammengeschlos- sen, um ihre Fähigkeiten zu bündeln – und das an vielen Stellen ohne Vorbehalte, ohne Ideo- logie und ohne überbordende Bürokratie. Neh- men Sie den Aufbau der Impfzentren oder der Test-Infrastruktur als Beispiele: Sicher lief nicht alles perfekt, doch wir haben es in Rekordzeit geschafft, in einer für uns alle unbekannten Situation Lösungen für die immensen Heraus- forderungen zu entwickeln.
Jeder hat während der Pandemiezeit seine Erfahrungen gemacht – negative wie posi- tive. Ich möchte heute den Fokus sehr bewusst auf all das Positive richten, auf die angeneh- men Überraschungen, die wir erlebt haben. Die Schnelligkeit der Berliner Verwaltung bei
Genehmigungsprozessen, der Pragmatismus bei Entscheidungen, die Kooperationsbereit- schaft – jeder, der einen Beitrag leisten konnte, war aufgerufen und willkommen. Jetzt ist es an uns allen, diesen Dialog und das entstandene Vertrauen fortzuführen. Sie sind die beste Vor- aussetzung, um den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu begegnen.
Wir alle müssen das Ziel haben, die gesellschaftliche Transformation zu gestalten. Gestalten in einer Art, die die Funktionsfähigkeit des Staa-
tes, den Wohlstand der Gesell- schaft und die Wirtschaftskraft der Industrie erhält, die Antwor- ten gibt auf den Fachkräftemangel, die Energiewende, die Inflation und die demografisch bedingten Herausforderungen.
Die einzelnen Aufgaben sind weder durch die Politik noch durch zivilgesellschaftliches Engagement oder von der Indus- trie allein zu lösen. Lassen Sie uns daher das Positive gemeinsam, ergebnisoffen und lösungsorien- tiert weiterentwickeln. ■
Kathrin Klär-Arlt ist Prokuristin der Pfizer Pharma GmbH und gehört dem Präsidium der IHK Berlin an
FOTO: ANDREA KATHEDER/PFIZER