Page 66 - IHK_E_Book_04_2023
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Was wurde aus ... | 66
... der E-Akte?
Das Department of Economic and Social Affairs der Vereinten Nationen hob vergangenes Jahr Berlins öffent- lichen Dienst in einem Digitalisie- rungs-Ranking auf Platz eins von 193 Kommunen weltweit. Eine Nachfrage der „Berliner Zeitung“ bei UN-Ver- tretern relativierte: Der Index besage nicht, dass Berlin die beste digitale Verwaltung der Welt habe.
Tatsächlich ist die Bilanz nach zehn Jahren E-Government-Gesetz
des Bundes bescheiden. 2016 ver- abschiedete Berlin sein E-Govern- ment-Gesetz auf Landesebene. Mit- hilfe der IKT, heißt es auf der Website der Senatsinnenverwaltung, sollten „alle geschäftlichen Prozesse, die im Zusammenhang mit dem Regieren und Verwalten stehen, über elektro- nische Medien abgewickelt werden“.
Ein Kernvorhaben ist die digitale oder auch E-Akte, die ursprünglich dieses Jahr, nun aber bis 2025 kom-
men soll. Oder sollte? Im Pilotbe- zirk Mitte, der im Mai 2022 gestartet ist, seien bislang 100 von 3.000 Mit- arbeitende angebunden, berichtete unlängst der „Tagesspiegel“, lediglich ein Prozent der Akten sei digitalisiert. Bis zu 80.000 berlinweit umgerüste- ten Arbeitsplätzen ist es ein langer Weg. Und gerade hat der Geschäfts- führer des landeseigenen Dienstleis- ters IDTZ, der die Einführung beglei- tet, seinen Abgang verkündet. bw
Berliner Wirtschaft 04 | 2023
E-Akte
E-Akte
Juli 2013
Der Bundestag beschließt das E-Government-Gesetz als rechtlichen Rahmen für
die digitale Akte.
Mai 2022
Im Pilotbezirk Mitte soll die E-Akte schrittweise bei 3.000 Mitarbeitenden
eingeführt werden.
E-Akte
Mai 2016
Das Berliner E-Govern- ment-Gesetz schafft auf Landesebene die Grundlage
der digitalen Akte.
E-Akte
E-Akte
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MATERNA
November 2020
Der Dortmunder IT-Dienstleister Materna erhält den Zuschlag für die
technische Umsetzung.
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September 2022
Ein UN-Ranking zur digitalen Verwaltung sieht Berlin auf Platz eins von
193 Städten weltweit.
GRAFIK: BW