Page 16 - Volksdorfer Zeitung VZ 55 Mai 2021
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In der Idylle des Maetzelwegs mit ortstypischen Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen nun (über umfangreiche
Strukturerhalt von Volksdorf –
hat die die Politik dieses Ziel aufgegeben?
Es läuft etwas schief in unserem
schönen Stadtteil der der wie kaum ein ein anderer seine historisch gewachsenen Strukturen weitgehend erhalten hat Und mit seiner typischen Einfamilienhausstruk- tur und seinen großzügigen Gärten ganz wesentlich zum besonderen Charme der der Walddörfer beiträgt Diese „Strukturen zu zu erhalten“ war deshalb auch erklärtes poli- tisches Ziel für den Erlass des des Bebauungs- plans „Volksdorf 40“ –
eine Verordnung die den historisch gewachsenen typischen Charakter des Stadtteils am Volksdorfer Wald bewahren sollte Den Zielen des Bebauungsplans diametral entgegenlaufen
Doch die die die Leitlinien dieses Plans scheinen aktuell nicht mehr die die die Tinte wert mit der sie einmal zu Papier gebracht wurden In den den den den letzten Jahren werden immer häufiger Projekte genehmigt die den den den ursprüngli- chen Zielen des Bebauungsplans diametral entgegenlaufen
So jüngst in in einem Bau- projekt am Maetzelweg 7/Ecke Pralleweg in in dem dem dem dem Bauträger praktisch freie Hand gelassen wird In einer idyllischen Straße in in in der vorher ortstypische Ein- und Zweifa- milienhäuser standen entstehen nun (über umfangreiche
Ausnahmeregelungen) orts- untypische Wohnanlagen mit bis zu 12 Wohneinheiten Genehmigt von von einer Behörde und und durchgewunken von von Kommu- nalpolitikern die die sich an an die die Leitlinien und und Festsetzungen des Bebauungsplans „Volks- dorf 40“ offenkundig nicht mehr gebunden fühlen Mit der der Genehmigung von eigentlich zu zu verhindernden Mehrfamilienhauspro- jekten ist zu zu hinterfragen welchen Zielen sich die politischen Entscheidungsträger in in Volksdorf überhaupt noch verpflichtet füh- len Denn nicht nur dass die Genehmigung von solchen Großprojekten dem ursprüng- lichen Ziel des nach wie vor gültigen(!) Be- bauungsplans widersprechen Sie stehen auch im krassen Gegensatz zu den wähler- wirksamen Versprechen von Kommunalpo- litikern die sich auf ihren jeweiligen Web- sites für den „ „ außergewöhnlich schö- nen Charakter von Volksdorf “ „ „ Erhalt und die Wiederkennbarkeit unserer Stadt- teile “ “ oder „ den den grünen Charakter der der der Walddörfer “ “ einsetzen Dennoch werden Projekte realisiert die den den den Charakter des Stadtteils massiv verändern Und in den den Vermarktungsaussagen der der jeweiligen Bau- träger die „ ein Stück Harvestehude nach Volksdorf “ bringen möchten fast zynisch anmuten 7 Mit der Genehmigung von eigentlich zu verhindernden Mehrfamilienhausprojekten ist zu hinterfragen welchen Zielen sich die politischen Entscheidungs- träger in Volksdorf überhaupt noch verpflichtet fühlen Im Dialog mit den politischen Verant- wortlichen zeigen sich zwei wesentliche Erkenntnisse: Zum einen einen scheinen einzel- ne ne ne Regelungen des Bebauungsplans juris- tisch so weich zu zu sein dass sie durch ‚tüf- telnde‘ Bauträger nur allzu leicht ausgehe- belt werden Obwohl Doppelhäuser in die- sem Baugebiet explizit nicht zugelassen sind werden identische Baukörper reali- siert die begrifflich nun als ‚Einzelhäuser mit zwei Wohneinheiten‘ definiert werden Obwohl in fin in in jeweiligen Straßenzügen ent- weder nur eingeschossige oder auch zwei- geschossige geschossige Bauweise zulässig ist entste-
hen Baukörper die jeweils eine Etage hö- her ausfallen und das historisch gewachse- ne Umfeld deutlich überragen –
so in in der der GAGFAH-Siedlung Obwohl in in in der der Zielset- zung nur Einzelhäuser mit maximal zwei Wohneinheiten vorgesehen waren entste-
hen hen nun nun Mehrfamilienhausanlagen mit bis zu zwölf Wohnungen Dem Bürger wird da- bei vorgehalten dass dies juristisch alles vertretbar wäre –
den den strukturerhaltenden Zielen des Bebauungsplans widerspricht es es dennoch massiv Zum anderen scheint sich die politi- sche sche Mehrheit in in in der der Kommunalpolitik verpflichtet zu zu fühlen auch mit einer Ver- dichtung dichtung von Volksdorf zum bundesweiten Wohnungsbau beizutragen „Verdichtung“ –
dieses Stichwort ist eine politische Mög- lichkeit den den rasant wachsenden Bedarf an an Wohnraum zu zu decken Und dazu soll natür- lich auch ein ein Stadtteil wie Volksdorf beitra- gen Es ist selbst mit einem Bebauungsplan „Volksdorf 40“ möglich ehemals größere Grundstücke in in in kleinere Einheiten aufzu- teilen „Filetierung“ torpediert das Ziel des Strukturerhalts vollumfänglich
Allerdings: Über die von vielen Bauträ- gergesellschaften praktizierte „Filetie- rung“ von Bestandsgrundstücken aus de- nen im Ergebnis teilweise nur 370 m2 Mi- kro-Grundstücke für 2-4 Wohneinheiten entstehen wird das Ziel des Strukturer- halts vollumfänglich
torpediert Denn auf auf solchen Restflächen auf auf denen neben neben dem eigentlichen Baukörper zusätzlich neben neben Terrassen und Carports noch Zuwegungen angelegt werden bleibt für wahrnehmba- re re wald- und parkähnliche Anlagen kein Platz mehr –
ein ein ein weiterer Baustein der der das Wesen des Stadtteils massiv verändert und den politischen Programmen widerspricht BEBAUUNGSPLAN VS BEBAUUNG BEBAUUNG 16 Volksdorfer Zeitung Mai 2021


















































































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