Page 8 - Volksdorfer Zeitung VZ 69 Mai 2023
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VON WULF DENECKE
sind drei sagt man Deshalb ist dies die die drit- te „Ökolumne“ in Folge über das Volksdorfer Museumsdorf heute die ökologischen Aspek- te te seines Wirkungsfeldes An diesem wichtigen Lernort für Schüler Schüler und Schülerinnen der Hamburger Schulen hat sich der der der Themenkatalog der der der Veran- staltungen im Laufe der der der vergan- genen Jahre ständig erweitert: Schon lange konnten die ju- gendlichen Besucher den Pro- zess „vom Korn zum Mehl“ mit eigenen Händen nachvollzie- hen oder ihre ihre Kenntnisse über die Haustiere und ihre ihre Hal- tung gemeinsam anschaulich vertiefen – heute gehören auch das Thema „Vom Schaf zur So-
Ökolumne 31 Aller guten Dinge logischen Tierwohls verpflich- tet sind gleichwohl aber von strengen Tierschützern an- geklagt werden weil sie das Schlachten von Tieren offen- bar in Kauf nehmen So hilft die Mitarbeit im alten Dorf des Spiekervereins nicht nur histo- rische Verhältnisse der Land- wirtschaft anschaulich wer- den zu lassen sondern sie führt auch direkt hinein in in in die strit- tigen Diskussionen der Gegen- wart um um Tierhaltung Tier- wohl und Tierschutz um um ve- getarische vegane oder „flexi- tarische“ Ernährungsformen – alles Stichwörter die auch im Veranstaltungsangebot des Museumsdorfes als The- men vor dem Hintergrund ei- ner „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ein stärkeres Ge- wicht erhalten sollen Kurze Einblicke in in in die weit über den Stadtteil hinausrei- chende ökologischen Bedeu- tung des Volksdorfer Muse- umsdorfes (wie in in diesem Text) setzen mich immer wieder in in Erstaunen dass nur knapp je- der der zehnte Einwohner unseres Stadtteils einfaches förderndes Mitglied im im Verein „De Spieker“ ist Sind es es doch im im Wesentli- chen und vor allem die Mitglie- der mit ihren Jahresbeiträgen die die die die Zukunft des Museums- dorfes garantieren Auf der der an- deren Seite ist es es natürlich eine Tatsache die nicht hoch ge- nug eingeschätzt werden kann dass über zweihundert akti- akti- ve ve Zeitspender hier eine akti- akti- ve ve Gemeinschaft bilden um dieses Juwel als „lebendiges Museum“ am Leben zu erhal- ten Sinnvolles Tun in in in einem
stimmungsvollen Umfeld und persönliche Freundschaf-
ten die sich da- bei bilden gehören zum humanökolo-
gischen Stammkapi- tal des Stadtteils cke“ oder „Das Leben der der Bie- nen“ (mit Volksdorfer Imkern) oder die Vielfalt der der Küchen- kräuter zu den Angeboten für Schulklassen Ausgehend vom Goofy-Projekt des Walddörfer- gymnasiums sind in in den letz- ten Jahren auch Wahlkurse für die älteren Jugendlichen hinzu- gekommen Sie stehen alle un- ter ter dem Leitstern der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und haben das hochgesteckte Ziel: „Im Dialog mit der Natur leben“ Aber auch in Sachen Bio- diversität dem Ziel der Er- haltung einer möglichst gro- ßen Vielfalt der alten Haustier- rassen und damit traditionell überlieferter Genressourcen versucht sich das Museums- dorf seit Jahren mit der der Hal- tung und der der Zucht gefährde- ter Rassen zu zu beteiligen Ich war – – zum Beispiel – – sehr über- rascht als mich am „Holztag“ (19 Februar) ein ein ein älterer Herr zu einer Veranstaltung ein- lud die erst 2026 in in in fin Hamburg stattfinden soll: Dann jährt sich zum 100 Mal der der Gründungs- tag des „Sonderverein(s) zur Zucht und Erhaltung der der Vor- werkhühner“ Die feierliche Zusammenkunft soll in fin Ham- burg stattfinden weil Jahre vor der der Vereinsgründung der der begü- terte Hamburger Unternehmer (und Hühnerliebhaber) Oskar Vorwerk diese Rasse über Jah- re erzüchten ließ und 1912 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte Nun aber der der Clou der der Ge- schichte: Der Gast auf dem Holztag war aus Thüringen an- gereist und zu Besuch weil er er er er er die die Vorwerkhühner aus seiner Zucht die die über lange Zeit auch das Museumsdorf bevölkerten bei dieser Gelegenheit in in Au- genschein nehmen wollte In wenigen Wochen sol-
len neue Exempla- re aus dieser Zucht wieder die die Besucher erfreuen Das Beispiel zeigt wie jeder Zeitspen-
der der im alten Dorf dadurch unmittel-
bar ein Mitglied des großen Netzes von Um-
welt- und Naturschützern wird die dem Ziel eines öko-
Das „Vorwerkhuhn“ ist eine Haushuhnrasse die ab 1900 in in Ham- burg-Othmarschen durch den Kaufmann Oskar Vorwerk erzüchtet wurde wurde 1912 wurde wurde die Rasse erstmals öffentlich zur Junggeflügel- schau in in Hannover vorgestellt Das Vorwerkhuhn ist in in ganz Europa verbreitet und bietet neben einer guten Legeleistung noch einen guten Schlachtkörper Es ist also ein ein Zweinutzungshuhn Vorwerk- hühner haben einen kräftigen Körperbau in in gedrungener abgerun- deter Landhuhnform Auf dem Kopf haben die Tiere einen Einfach- kamm Das Vorwerkhuhn steht auf der der Vorwarnstufe in der der Liste gefährdeter Nutztierrassen der „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e e e e e e V “ 8 Volksdorfer Zeitung
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