Page 11 - VZ 12 April 2016
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te dieses Bild aus sich heraus al- lein gemalt – es entsteht aus Ge- sprächen, Ansichten, Entwür- fen. Jeder nimmt Ein uss.“
Zur Zeit hängen in der Gemü- seabteilung des Ho adens, ge- nau dort, wo nach seiner Voll- endung das riesige Wandbild angebracht wird, noch einige der bunten Übungsbilder. Spä- ter werden das Bunteste im Raum Obst und Gemüse sein, denn das Bild auf den sieben Tafeln entsteht in Lasurtechnik und zarte blaue Farbtöne wer- den dem Bild einen Grundton verleihen, der einen Kontrast zu der Buntheit der Lebensmit- tel bildet.
Ute Reichel staunt selbst über sich und ihre Entwicklung: „Wenn mir, als ich im Jahr 2005 mit meiner Werkstatt von Al- tona auf die Allmende zog, je- mand gesagt hätte, ich würde zehn Jahre später mit Begeis- terung an einem „Heimatbild“ zum Thema Landwirtschaft ar- beiten und in meinen Bildern Bäume und Schweine für span- nende Themen halten, hätte ich es nicht geglaubt.“ Jetzt freut sie sich, wenn durch die Gestal- tung des Wandbilds Mensch, Natur und Kultur dieses Wulfs- dorfer Netzwerks weiter zu- sammenwachsen.
HAMBURGER TAFEL
„Du musst das jetzt machen...“
....habe Ami Dose zu ihm gesagt. Und nun macht er es seit bald einem Jahr VON WULF DENECKE
Jens Wrage, ehemals
HADAG-Chef, bekannt als „Herr der Schiffe“, beerbte „die Mutter der Tafeln“. Als im April vorigen Jahres Ami Dose die Reihe der Diskussionsrun- den bei „Volksdorf of ine“ in der Villa eröffnete, sprach sie nur hinter vorgehaltener Hand darüber, aber wenige Tage spä- ter war es of ziell: Wrage wur- de zum (ehrenamtlichen) Vor- standsvorsitzenden der „Ham- burger Tafel“ gewählt.
Nicht weit von der Deutsch- land-Zentrale von „PLAN In- ternational“ in der Bramfel- der Straße in Barmbek wacht er darüber, dass jeden Morgen die „Sprinter“, die die Suppen- küchen, Lebensmittelausgaben und Betreuungseinrichtungen für Kinder wie die Jenfelder Ar- che beliefern, starten können, das heißt immer auch, dass ge- nügend Spender und Sponso- ren zu gewinnen sind, die Le- bensmittel anliefern, mit denen man die Kleinlaster befüllen
Jens Wrage sorgt dafür, dass täglich hilfsbedürftige Bürger etwas zum essen bekommen.
kann. Diese Last war Ami Doses nun fast 88 Jahre alten Schul- tern zu schwer geworden.
Eine der größten im Konzert der 1000 Tafeln
Die Hamburger Tafel ist eine der größten im Konzert der annähernd 1000 Tafeln in Deutschland. Zwar war die Ber- liner Tafel die erste Gründung dieser Art, aber erst das durch- dachte Konzept, nach dem Ami
Dose die Hamburger Tafel auf- zog, machte dann bundesweit Schule. Etliche der kleineren Tafeln im Umland stehen mit Hamburg in enger Verbindung, weil manches Mal die Hambur- ger aus ihrem großen Lager mit knappem Gut aushelfen kön- nen, wenn Not am Mann ist. Und so fährt mancher Sprin- ter mit Lebensmitteln auch zur Bergedorfer Tafel oder gar nach Wismar.
März 2016 VolksdorferZeitung 11


































































































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