Page 28 - Volksdorfer Zeitung VZ 58 September 2021
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WEITBLICK
Zu Lebzeiten bereits Details regeln
Vorsorge für die eigene Beerdigung und Trauerarbeit VON JOCHEN MERTENS
lenden Papiere beschaffen Al- lerdings kann kann es es dann zu Ver- zögerungen kommen So kann kann der Erbschein erst ausgestellt werden wenn die Sterbeurkun- de de de vorliegt Erst danach können die Konten des Verstorbenen aufgelöst werden Eine Trauergruppe bietet Unterstützung
Es gibt Menschen die nach dem Tod eines Angehörigen nicht al- lein mit der Trauer zurecht- kommen Die Gefühle sind ge- waltig und es ist schwer sie sie zu kanalisieren Eine Trauergrup- pe hilft um vom unerträgli- chen Schmerz in in in eine Phase der positiven Erinnerung zu kom- men Etwa zehn Hinterbliebe- ne treffen sich alle 14 Tage Es gibt zahlreiche Trauerrituale und die Teilnehmer lernen in- nerhalb eines halben Jahres wieder in in in fin ein ein geordnetes Le- ben zurückzufinden Dazu ge- hört auch die die Selbstfürsorge denn die die Menschen haben ein Recht wieder Freude am Leben zu entwickeln 7 „Der Pflegekompass"
ist ein Leitfaden für die Pflege Pflege und Betreuung zu Hause hilft bei der Suche nach einer Seniorenwohnung oder einem guten Altenheim und bietet viele Tipps und Checklisten zur Altersvorsorge Er hat 320 Seiten und kostet 19 90 € Der Ratgeber ist im Buchhandel erhältlich oder in der Geschäftsstelle vom Hamburger Abendblatt Großer Burstah 18-32 20457 Hamburg Bestellung: www derPflegekompass de de oder 040 / 333 66 999
(zzgl Versandkosten) Die Vorsorge rund um den eigenen Tod liegt den den Menschen am Herzen Die eigene Beerdigung kann bereits zu Lebzeiten organisiert wer- den Die notwendigen Doku- mente die bei einer Bestattung vorliegen müssen sollten recht- zeitig bereitgelegt werden Der Trauer um einen geliebten An- gehörigen lässt sich zwar nicht vorgreifen es es hilft jedoch zu wissen dass es es Trauergruppen gibt Einen Bestattungsvorsorge- vertrag abschließen
Ursula und Horst Schroeder ha- ben sich vor fünf Jahren dazu entschieden die Details ihrer Bestattungen festzulegen und einen Vorsorgevertrag bei ei- nem Beerdigungsinstitut ab- zuschließen „Es ging uns gut deshalb konnten wir das The- ma entspannt angehen“ erin- nert sich sich Ursula Schroeder Die 91-Jährige hat sich sich einen wei- ßen
Sarg ausgesucht auf dem bei der Trauerfeier weiße und rote Rosen liegen sollen Sie möchte schick angezogen sein Ein Trauerredner ist bestellt das Vaterunser soll gesprochen werden und die Musik ist auch schon ausgesucht: das Ostpreu- ßenlied „Land der der dunklen Wälder“ „Gute Nacht Freun- de“ und „Nimm mich mit Ka- pitän auf die Reise“ Ins offe- ne Grab sollen Blumen nachge- worfen werden Die Eltern wer- den den ihre ihre endgültige Ruhe ne- ben ben ihrer bereits verstorbenen Tochter Monika finden Das Thema hat auch einen fi- nanziellen Hintergrund: „Im Pflegefall wäre unser Erspar- tes schnell aufgebraucht Das Geld das wir für unsere Beerdi- gung ausgegeben haben kann uns jetzt keiner mehr wegneh- men“ erklärt Ursula Schroeder Es ist laut Bundessozialgericht unpfändbar Bei den Vorsorge- verträgen ist außerdem zu be- achten dass das das Beerdigungs- unternehmen eine eine Preisgaran- tie übernimmt und eine eine Bank- bürgschaft anbietet damit das GeldbeieinerInsolvenzdesBe- statters nicht verloren geht Nachdem Heidi F ihren Mann Heinz verloren hatte wusste die 72-Jährige zunächst nicht wie sie nach 52 gemeinsamen Ehejahren allein mit der Trauer fertigwerden sollte Geholfen
hat eine Trauergruppe Nach dem Tod von von Horst Schroeder der der im Alter von von 93 Jahren verstorben ist sollte sich sich zeigen wie weitsichtig die Be- stattungsvorsorge war „Mein Mann hat elf Monate im im Pflege- heim gelebt ich habe fast rund um die Uhr bei ihm am Bett ge- sessen und ihn begleitet“ er- zählt die die Witwe „Ich selbst war am Ende hätte nicht mehr die die die Kraft gehabt mich um die die Beer- digung zu kümmern “ Und wie geht es ihr heute? „Es ist gut dass mein Mann gehen durfte denn er er er er er ist erlöst worden Aber ich muss das Lachen wieder ler- nen sagt meine Tochter Ange- lika “ Familiendokumente rechtzeitig bereitlegen
Nach dem Tod eines Angehö- rigen wird ein ein ein wichtiger As- pekt häufig vergessen: Um eine Beerdigung überhaupt in in die Wege leiten zu können müssen die wichtigsten Familiendoku- mente vorliegen um den Ver- storbenen beim Standesamt der der Krankenkasse und der der Ren-
FOTOS: UMSORGT WOHNEN
tenversicherung abzumelden Dazu gehören Personalausweis Krankenversicherungskarte so- wie die Rentenversicherungs- nummer Die Bürokratie nimmt keine Rücksicht auf trauernde Men- schen Beim Standesamt sind folgende Dokumente vorzule- gen: Mit Personalausweis und Totenschein wird die Identität des des Verstorbenen gegenüber dem Standesamt nachgewie- sen Bei Bei Ledigen ist auch die Ge- burtsurkunde einzureichen Bei Bei verwitweten Personen müssen zusätzlich die die Heiratsurkunde sowie die die Sterbeurkunde des Ehepartners vorgelegt werden Bei Geschiedenen ist ein rechts- gültiges schriftliches Schei- dungsurteil vorzulegen Sinn- voll ist es wenn alle relevan- ten Dokumente in in einer Mappe bereitliegen Die Angehörigen die die im Todesfall die die Beerdigung organisieren werden sollten wissen wo diese Unterlagen aufbewahrt sind Sollte es es beim Auffinden der Dokumente Pro- bleme geben können die die Be- stattungsunternehmen die die feh-
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