Page 3 - Leinen los! 11/2022
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EDITORIAL
Deutsche Marine
EDITORIAL
Leinen los! 11/2022 3
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
kaum ein Thema beschäftigte den DMB in den letzten Jahren so wie die „Gefahr durch Munitionsaltlasten im Meer“. Ca. 1,6 Mio. t Munition liegen auf dem Grund von Nord- und Ostsee, eine tickende Zeitbombe. In zahlreichen Beiträgen in Leinen los!, auf der DMB-Homepage, bei Expertengesprächen, Parlamentarischen Frühstücken, AO-Tagen und
Pressemitteilungen griff der DMB diese Thematik auf.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen des Bundesumweltminis- teriums stand das Problem im Oktober auf der Agenda. Wie Astrid Damerow (MdB) berichtet, beantragte die Union 100 Mio. Euro, um das Pilotprojekt endlich voranzubringen. Die Regierungskoalition stellt aber wohl nur etwas mehr als 20 Mio. Euro für ein „Sofortprogramm Munitionsaltlasten“ in den Haushalt ein. Ingo Gädechens, aktiv im Haus- haltsausschuss zeigt sich enttäuscht: „Die Staatsfinanzen sind in einer schwieri- gen Situation – das ist keine Frage. Wenn wir die Altmunitionsproblematik aber nicht zügig lösen und das dafür notwendige Geld nicht in die Hand nehmen,
drohen immense Folgekosten.“ Wir bleiben am Ball.
Rückblickend war die erste Beteiligung an der Organisation und Durchführung des Deutschen Schifffahrtstages 2022 für den DMB ein Pfund, mit dem er in Zukunft wuchern kann. Zum Auftakt der Veranstaltung zeigten DMB, Deutsche Marine, der Deutsche Nautische Verein und der Verband Deutscher Reeder gemeinsam Flagge, und es wurde deutlich, dass das Ziel „Freiheit der Meere“ nur im Verbund, in einem engen Netzwerk zu erreichen ist. Wenn Budget und Zeit es erlauben, will der DMB 2024 in Hamburg wieder dabei sein.
Schier überwältigend war die Zahl der Beiträge aus den Mitgliedsvereinen des DMB in den letzten Monaten. Nach den verheerenden Coronawellen der Vergangenheit zeigt sich, dass die Vereine den Stillstand überlebt haben und mit neuer Kraft und vollem Elan aufbrechen in die Zukunft.
Ich wünsche Ihnen in schwierigen Zeiten mit fast nur schlechten Nachrichten ein wenig Entspannung im herbstlichen November und viel Freude beim Lesen!
Werner Schiebert
Vizepräsident und Chefredakteur