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Deutscher Marinebund
Schifffahrt: sicher, vernetzt, klimaneutral 37. Deutscher Schifffahrtstag in Hamburg
Werner Schiebert/eha
Vom 6. bis 8. Mai war „Deutschlands Tor zur Welt“, der Hamburger Hafen, zweifelsohne so etwas wie ein Hot- spot der nationalen und internationalen maritimen Branche. Denn der 37. Deutsche Schifffahrtstag (DST) wurde in diesem Jahr in der Freien und Hansestadt Hamburg abgehalten. Die Elbmetropole war nach 1928 und 1968 zum dritten Mal Gastgeberin für diese maritime Großveranstaltung. Für den Auftakt des dreitägigen Programms unter dem Motto „Fachkonferenz Maritime Sicherheit“ zeichnete vor allem der DMB unter seinem Präsidenten Heinz Maurus verantwortlich. Dieses Thema des ersten Tages ist der Schwerpunkt dieses Beitrages.
Der Deutsche Nautische Verein von 1868 (DNV) unter dem Vorsitz von Kapitän Christian Suhr setzte in den letz-
ten Jahren mehr denn je auf Kooperation und Zusammenarbeit. Ausdruck dafür ist, dass neben dem Nautischen Verein zu Hamburg, Gründungsmitglied des DNV, auch der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) und der Deutsche Marinebund (DMB) als zwei starke Part- ner und wichtige Akteure im maritimen Spektrum den DNV bei der Ausrichtung des DST 2025 unterstützten.
Unter dem Generalthema „Schifffahrt: sicher, vernetzt, klimaneutral“ wurden die zentralen Zukunftsfragen der mariti- men Wirtschaft in hochrangig besetzten Veranstaltungen diskutiert. Neben Sicher- heit auf See standen beim DST auch The- men wie die Digitalisierung und Vernet- zung von maritimen Infrastrukturen sowie nicht zuletzt die Nachwuchsgewinnung auf der Agenda.
Der Vormittag
Impulsreferat (maritime) Sicherheitspolitik
Präsident Heinz Maurus konnte im 10. Stock des Internationalen Maritimen Muse- ums rund 200 Gäste begrüßen. Danach führte Dr. Christoph von Marschall mit seinem Impulsseminar in das komplexe Thema „Maritime Sicherheitspolitik“ ein. Er sprach über globale geostrategische Herausforderungen und deren Auswir- kungen auf die (maritime) Sicherheit Euro- pas. Von Marschall, derzeit Global Europe Fellow am Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, DC, zeichnete ein relativ düsteres Bild von der prekären Lage Deutschlands, denn viele bisherige Erfolgsfaktoren, wie die preis- werte Sicherheitsgarantie der USA, der Kauf billigen Pipelinegases aus Russland, etc. seien verloren. Nachdenklich stimmte vor allem sein zugegebenermaßen speku- lativer Ausblick auf einen drohenden Krieg in Litauen und dessen Folgen für Deutsch- land und Europa. Das Szenario: Zwei-Fron- ten-Krieg, Xi und Putin verabreden sich, gleichzeitig Taiwan und das Baltikum anzu- greifen.
Christoph von Marschall bei seinem Impulsvortrag
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Leinen los! 6/2025
Begrüßung der Gäste durch den Präsidenten des DMB Heinz Maurus
Foto: ws
Foto: Arndt
Foto: DMB