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Deutsche Marine
Dirk Jacobus (53)
1990
1990 1991
1992 1996
1997 1999 2000
2001
2003 2004
2006
2008 2010
–1991 –1992
–1996 –1997
–1999 – 2000 –2001
–2003
– 2004 – 2006
– 2008
–2010 –2012
Eintritt in die Bundeswehr, Wehrpflichtiger bei Stab Stabskompanie WBK VI München
TSK- und Laufbahnwechsel, Crew VII/91
Regelausbildung Offizieranwärter an den Schulen der Marine, Segelschulschiff gorch fock
Studium der Pädagogik an der Universität der Bundeswehr München
A-wertige Ausbildung Seeminenkriegführung, Schulen der Marine
III/II WO Minenjagdboot BAd rAppenAU
I WO Minenjagdboot Weiden
B-Lehrgang „Operation“, Marineoperationsschule Bremerhaven
I Führungswaffenoffizier/II Schiffseinsatzoffizier Fregatte BAyern
I Schiffseinsatzoffizier Fregatte schlesWig-holstein
1. Lehrgang General-/Admiralstabsdienst National der Streitkräfte (1. LGAN SK), FüAK Bw Hamburg
J3 Staff Officer Maritime Operations/Joint Planning, Synchronization & Assessment JFC HQ Neapel (NRF 9/10) Erster Offizier Fregatte hessen
Sachgebietsleiter 25 – Personalamt der Bundeswehr, Abteilung III Marine
Kommandant Fregatte hessen
Referent Bundesministerium der Verteidigung P I 1 Dezernatsleiter Werbung und Beratung, Karrierecenter der Bundeswehr Hannover
Kommandeur 4. Fregattengeschwader
2012 – 2014 2014 – 2015 2015 – 2017
2017
ausgeruhte Besatzungen lösen „abge- fahrene“ Besatzungen innerhalb weniger Tage im Einsatzgebiet ab und sind sofort schlagkräftig. Überraschend ausfallende Besatzungen – Corona hat gezeigt, wie schnell eine Besatzung „aus dem Ren- nen genommen“ werden kann – können kurzfristig durch andere ersetzt werden, Abwesenheit wird aber generell planba- rer und vor allem begrenzt. Und dieser Attraktor wird Wirkung entfalten, auf Zufriedenheit, Durchhaltefähigkeit und auf die Wahrnehmung von außen.
Leinen los!: Wie funktioniert eigentlich der „Kreislauf“ der Besatzungen und ist es in Zeiten knappen Personals nicht sehr ambitioniert, für ein Schiff mit mehreren Besatzungen zu planen?
Jacobus: Der Kreislauf der Besatzungen gestaltet sich eigentlich selbsterklärend. Im Zielbetrieb werden bis zu zwei Schiffe im Einsatz gleichzeitig betrieben und ein Schiff für den letzten Schritt der Einsatz- ausbildung verwendet, während sich das vierte Schiff in der Instandsetzung befin- det. Wir planen, die für Monate im Ein- satzgebiet stehende Besatzung durch die Besatzungen zu ersetzen, die vor- her die Einsatzausbildung an Land und in See abgeschlossen haben. Die voll- ständige Übergabe im Einsatzgebiet wird weniger als eine Woche zwischen abgebender und ankommender Besat- zung dauern, anschließend fliegt die abgebende Besatzung heim und die neue Besatzung betreibt die Plattform sofort weiter. Die abgelöste Besatzung geht dann in eine Ruhephase zu Einsatz- nachbereitung/Urlaub, danach formiert sie sich wieder. Die normale Personal- rotation innerhalb der Besatzung wird vollzogen und dann beginnt sukzessive wieder die Hinführung auf den nächsten Einsatz durch sogenannte „Refresher“- Ausbildungen an Land und in See oder einen neuen, vollständigen Einsatzaus- bildungsplan.
Da die Besatzungen der F 125 von der Konzeption her kleiner sind, planen wir netto sogar mit weniger Personal als vorher. Dies kann durch den hohen Grad der Automation erreicht werden. Nicht vergessen dürfen wir aber, dass nur die Stammbesatzung der F 125 sig- nifikant kleiner ist. Mit der Einschiffung der zusätzlichen Besatzungskomponen- ten, zum Beispiel den Soldaten des See- bataillons oder der Hubschrauber-Kom- ponente, wachsen die Besatzungen für
den Einsatz nahezu auf die altbekannte Größe auf. Mir ist wichtig zu betonen, dass insbesondere die Bordeinsatzgrup- pen zwar in den Landphasen nicht an Bord sind und ihre eigene Grundlagen- ausbildung in Eckernförde absolvieren, für das Einsatzausbildungsprogramm und den Einsatz sind sie aber durchge- hend an Bord, denn nur wer gemeinsam trainiert, wird auch gemeinsam erfolg-
reich kämpfen können. Und hier sind wir gemeinsam mit dem Seebataillon bereits riesige Schritte nach vorn gegangen, haben die Zusammenarbeit zwischen Wilhelmshaven und Eckernförde auf bis- lang unbekanntes Maß intensiviert. „Mehrere Besatzungen pro Schiff“ klingt nur vordergründig ambitioniert, denn ein funktionierendes, eingenom- menes und vor allem eingespieltes Sys-
Leinen los! 10/2022 9
Foto: PIZ Marine Wilhelmshaven


































































































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