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EDITORIAL
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
in wenigen Tagen geht der unsägliche, völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine ins vierte Jahr. Das Volk und die Streit- kräfte der Ukraine bluten aus. Von Trumps Ankündigung, diesen Krieg in 24 Stunden zu beenden, ist nichts geblieben. Im Gegenteil: er ver- wechselt Täter und Opfer. Dennoch hoffe ich, dass dieses Jahr für das ukrainische Volk eine Wende hin zum Frieden bringt. Vergessen wir nicht, die Ukrainer verteidigen auch unsere demokratischen Werte,
deshalb darf die Unterstützung des Westens nicht nachlassen.
Gedenken wir in diesen Tagen der Menschen, die vor 80 Jahren als Flücht- linge in der eiskalten Ostsee umkamen. Etwa fünf Millionen Deutsche waren auf der Flucht, rund 25 000 verloren ihr Leben. Am 30. Januar 1945 wurde die Wilhelm Gustloff, am 9. Februar die General steuben, am 16. April die Goya ver- senkt. Diese Aufzählung ließe sich fortsetzen. Im MEM in Laboe erinnert ein Raum an die Rettung über die Ostsee und die Menschen, die dabei den Tod gefunden haben.
Am 11. Februar begann in Berlin die Pressegesprächsreihe „Navy Talks“ mit dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack. Inhaltlich wurden u.a. die Themenkomplexe Ostsee, Maritime Kritische Infrastruktur und Rüstungsvorhaben angesprochen. Recherchen von WDR, NDR und SZ, wonach die Korvette emden ein Sabotage-Ziel gewesen sei, warfen Fragen auf. Admiral Kaack bestätigte den Vor- fall nicht explizit, weil die Korvette noch nicht der Deutschen Marine unterstellt sei, bestätigte aber andere Vorfälle.
Unser langjähriger freier Mitarbeiter Frank Behling, Marineredakteur der Kieler Nach- richten, berichtete vor wenigen Tagen, dass die Marine auf der Ostsee bald wieder rund um die Uhr einsatzbereit sei. Es wird wohl ab März ein Bereitschaftsboot geben, dass bei verdächtigen Schiffsbewegungen in Marsch gesetzt werden kann.
Zu guter Letzt: Der Beitrag unseres Präsidenten Heinz Maurus und der Leitantrag in diesem Heft sollen Grundlage sein für die Diskussion über den zukünftigen Weg unse- res großen Interessenverbandes. Es ist zugleich eine Einladung mitzudiskutieren und die Zukunft des Dachverbandes aktiv mitzugestalten.
Bleiben Sie gesund, Leinen los! und dem DMB treu und genießen Sie die länger werdenden Tage.
Werner Schiebert
Vizepräsident und Chefredakteur