Page 18 - bmm_0524
P. 18

MAGAzIN
Spätzünder – oder: Wenn Fahrschulen mit Älteren konfrontiert werden
Mit Feuereifer machte ich ich mich online ans Lernen der Theorie Schwer fiel mir das nicht denn die Lektionen sind vielseitig und und verständlich aufgebaut und und beinhal- ten Test-Prüfungen für die ich allerdings manchmal mehrere Anläufe brauchte Unbefriedigend lief es mit dem analogen Unterricht den
den
Pflichtstunden zur Theo- rie: für Motorradfahrer fanden diese nur vereinzelt statt und es mussten teilwei- se weite Anfahrtswege hierfür in Kauf genommen werden
weil die Stunden in unterschiedlichen Filialen der Fahrschu- le gehalten wurden Sobald ich ich mich hier einfand hob sich der Altersdurchschnitt der Anwesenden erheblich Erstaunte manchmal geringschätzige Blicke trafen
Kawasaki-Servicepartner Probefahrten • Junge Gebrauchte Inspektionen Wartung und HU/AU an allen Marken
MOTORRÄDER Kawasaki Servicepartner 79206 Breisach • Gerberstraße 1 1 Tel 07667-91990 kawasaki autohaus-gutmann com
Irgendwann ließ mein Mann den
Satz fal- len: „Es wäre doch schön wenn wir beide gemeinsame Motorradtouren unternehmen könnten!“ Okay dafür gab es genau zwei Möglichkeiten: entweder kaufte er er eine grö- ßere Maschine mit Sozius oder ich kaufte mir selber eine eine Da ich keine gute Beifah- rerin bin kam eigentlich nur Möglichkeit zwei in in in Betracht es gab da allerdings eine nicht unerhebliche Hürde: ich ich ich hatte gar keinen Motorradführerschein! Altersmä- ßig war ich ich mit Anfang Fünfzig auch nicht mehr so wirklich „frisch“ um diese Sache anzugehen aber ich dachte: „Probieren kann ich es ja wenigstens!“
Also begab ich ich mich zu einer Filiale der Fahrschule die mich in jungen Jahren schon erfolgreich für den
Führerschein Klasse 3 geschult hatte um mich anzu- melden Die Mitarbeiterin musterte mich über den
Rand ihrer Brille hinweg und fragte ob es denn der „große A-Schein“ sein solle oder ob mir der der „kleine A2“ reichen würde „Ja keine Ahnung was ist denn der Unterschied?“ fragte ich Ich wurde geduldig aufgeklärt dass seit dem Jahr 1979 als ich mit 18 meinen
PKW-Führerschein gemacht hatte die Fahrerlaubnisklassen anders kategorisiert worden waren Es gibt längst nicht mehr die die Klasse 3 sondern man hat jetzt die die so so genannte B-Klasse fürs Auto und anstatt die die Klasse Klasse 1 die die A-Klasse für das Motor- rad Der „kleine“ A2 erlaubt das Führen von Motorrädern bis 35kW/48PS mit der der Option später darauf aufzubauen Ich wollte nicht zu sehr vorpreschen sondern entschied mich voller Demut für A2 und unterschrieb den
Schulungsvertrag Nach Erbringung aller erforderlichen Unterla- gen wie Sehtest amtliche Genehmigung Erste-Hilfe-Bescheinigung etc ging es es bald mit Theoriestunden los Die Theo- rie mit abschließender Prüfung sei Schritt Nr 1 bzw Voraussetzung überhaupt zum Praxisunterricht zu dürfen wurde mir in aller Deutlichkeit gesagt Praktische Fahr- stunden seien nur von April bis Oktober möglich da die Schulungsmotorräder im Winterhalbjahr eingemottet würden Okay verstanden! Es war inzwischen Anfang Mai so dass ich mir Chancen aus- rechnete auch die praktische Prüfung noch in diesem Jahr ablegen zu können mich was ich ich meist ignorierte Irgend- wann fragte mich ein Mitschüler grinsend ob ich den
„Idiotentest“ bestehen müsse Er hatte geglaubt ich sei hier aufgrund ei- ner gerichtlich/polizeilichen Weisung nach einer MPU (=Medizinisch-Psychologische Untersuchung) im Unterricht Tja falsch gedacht!
Unerträglich langsam zogen sich die Un- terrichtseinheiten den
ganzen Sommer hindurch Stets wurde meine Frage nach Prüfungszulassung abschlägig beantwor- tet Mir war längst klar dass ich in diesem Jahr kein Date mehr mit „meinem“ Fahr- lehrer haben würde Aber der wirkliche Hammer erfolgte wenige Tage vor der The- orieprüfung beim TÜV Ein Anruf eben jener Mitarbeiterin der Fahrschule die mir  lese weiter auf Seite 20 18 bmm • Mai 2024

















































































   16   17   18   19   20