Page 75 - CYC Clubjournal 2005
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die kurze Lebenserwartung vor Augen hält, die man ohne Hohlkreuz bei genau diesem Gerät (eigentlich bei allen) hat. Doch da wir jedes Mal mehr Teilnehmer wurden dachte er sich, der Schwund darf langsam die 0%-Marke verlassen.
Eine Stunde wird in Drei- bis Vier-Minu- ten-Zyklen von Gerät zu Gerät gewech- selt. Wir achten darauf, dass abwech- selnd Ober- und Unterkörper sich ver- ausgaben können. Die Geräte sind von ,,Wolle" tatsächlich zum Reißen von Fal- len, Halten von Schoten, Ausreiten, Hän- gen (mit Bauchmuskeln oder Trapez) aus- gesucht - sagt er zumindest. Ich fühle mich jedenfalls bei derartigen Aktionen selten so gerädert - liegt wohl daran, dass man unbewusst nachgibt und dann bei Ermüdung eben nicht mehr so gut ,,hängt".
Die letzte halbe Stunde wird dem Muskel wieder mitgeteilt, wie lang er eigentlich ist - als Gegenpol zur vorhin immer wieder kommandierten „Verkürzung". Dies wird mit auf den ersten Blick teils relativ unsensiblen Methoden durchgeführt. Stimmt nicht, die Methoden sind sogar absolut foltertauglich. ,,Wolle" sorgt dafür, dass wir uns dabei gegenseitig besser kennen lernen, zumindest unsere Schmerzbelastbarkeit. Für Erheiterung ist gesorgt, wenn dabei zwei zusammen kommen, die aus familiären Gründen gleiche „Dehnschwächen" oder „Bewe- gungsd imensionseinsch rän kungen" haben. Dies kommt relativ häufig vor, die Familie Fricke ist ja zahlreich vertreten.
Doch genau deswegen bereut man nichts. Keine Haltungsschmerzen für den
„ Wolle blüht auf und zeigt uns was er als Künstler für tolle Skulpturen geschaffen hätte. Nichts ist unmöglich."
Rest der Woche, lediglich ein schwerer Arm kann mal die Folge sein.
Schön ist es, dabei zu sehen, dass der Chiemsee Yacht-Club nicht nur eine Segel- oder Hafen-Interessengemein- schaft ist, sondern durch die gemeinsame fundierte Liebe zum See und zum Wind das ganze Jahr einen Zusammenhalt bie- tet.
Martin Blum
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CYC WINTER-FITNESS-TRAINING