Page 25 - SCO Circler Ideen
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Seite 25 Design muss den Gegenstand und das ganze System im Blick haben Design kann verändern - zwingende Voraussetzung für eine Verän- derung ist, dass die involvierten Personen die bestehenden ökonomi- schen Strukturen verstehen, sich in diese hineinbegeben und diese in ihrer ganzen Tragweite - bezogen auf das System - einschätzen lernen. Dabei scheint wichtig, dass es immer um die Ausbalancierung eines Systems mit seinen ökonomischen, ökologischen und sozia- len Elementen geht. Einnahmen und Ausgaben im weitesten Sinne stehen ja ersteinmal für diese angestrebte Balance. Grenzenloses Wachstum, Spekulation und das Auseinanderdriften der Vermögenssituation, die Pandemie, der 90 Mio Euro Lottogewinn, Riesenüberschüsse im Export stören die Balance des Systems. Diese Störungen bewirken Eingriffe, die Auswirkungen entweder verstärken oder auch abschwächen. Solche Eingriffe können Reaktionen auf weiter entfernt liegende Systemelemente bewirken, von denen wir gerade nicht annehmen, dass sie Einfluss hätten. Das hat Folgen! *) Was Design heute ist Design begegnet uns in vielen Ausprägungen. Ein Produkt wird ent- worfen. Kleider werden designed. Autos, Möbel, Werkzeuge, Maschi- nen, Städte, Ausstellungen und unsere Wünsche sind alles Ergebnisse mehr oder weniger bewusster Gestaltung**). Die Meinungen über die Bedeutung der Worte gehen auseinan- der. Die Firma Braun hat zeitlos designte Audio-Anlagen verkauft. Kaffeemaschinen und Rasierapparate werden als Exponate auf Ausstellungen gezeigt. Artur Braun, Dieter Rams, Otl Aicher, Luigi Colani, Jonathan Ives sind bekannte Protagonisten die sich mit ihren Entwürfen einen Namen gemacht haben. Der Chefdesigner von Apple hat von 1992 bis Ende 2019 die Elektronik- produkte wegweisend gestaltet. Jonathan Ives orientierte sich dabei *) Folgenabschätzung für Systeme kann mit Simcision (Icondu) erfolgen **) Tim Brown + Chis Grantham IDEO, London: Macht des Designs