Page 28 - Katalog 2020
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Die Brönstedt Theorie
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Nach der Brönstedt Definition ist die Base das Gegenteil einer Säure und die Säure das Gegenteil einer Base.
Aus diesem Grunde neutralisieren sich Base und Säure gegenseitig, wenn man sie miteinander vermischt.
Bei Neutralisationsreaktionen reagieren Säu- ren und Basen miteinander. Dabei bilden sich aus den Wasserstoff-Ionen (Hydronium-Ionen) der Säuren und den Hydroxid-Ionen der Basen Wassermoleküle.
Setzt man äquivalente Stoffmengen der Basen und Säuren bei der Reaktion ein, erhält man den eine neutrale Lösung mit dem pH-Wert von 7. Dieser Fakt wird in der Technik, in der Medizin bzw. auch in der Landwirtschaft häu- fig bewusst ausgenutzt, spielt aber auch in der Natur eine Rolle.
Neutralisationsreaktionen sind spezielle Reak- tionen zwischen Säuren und Basen, bei denen äquivalente Stoffmengen der Basen und Säu- ren miteinander reagieren.
Bei dieser exothermen Reaktion heben sich die Wirkung der Säure und Base gegenseitig auf und man erhält in der Regel eine neutrale Lösung mit dem pH-Wert von 7.
Dieser Fakt wird in der Technik, in der Medi- zin bzw. auch in der Landwirtschaft häufig be- wusst ausgenutzt, spielt aber auch in der oft in der Natur eine Rolle.
Kaugummi kontra Säuren?
Mit der Nahrung nehmen wir erstaunlicher- weise viele säurehaltige Nahrungsmittel zu uns. Dazu gehört selbst Mineralwasser und viele Süßigkeiten. Außerdem bilden sich in Zahnbelägen (Plaque) unter dem Einfluss von Bakterien aus Zucker ebenfalls Säuren. Die Säuren greifen den Zahnschmelz an, un- ter einem pH-Wert von 5,7 erfolgt die Demi- neralisierung, das heißt die Calcium-Ionen werden aus den Zähnen gelöst. Infolge der bakteriellen Tätigkeit im Plaque kann der pH-Wert auf 3,5 sinken.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde daher ge- raten, nach jedem Essen sofort die Zähne gründlich mit einer Zahnbürste zu reinigen. Nach neuesten Erkenntnissen ist diese Hy- gienevorschrift aber überholt. Gerade weil die Säuren (die mit der Nahrung aufgenom- men werden) den Zahnschmelz angreifen, soll man die Zähne in dieser Phase mög- lichst nicht mit der Bürste bearbeiten, denn dadurch werden Schäden am Zahn hervor- gerufen.
Das Milieu in der Mundhöhle muss sich erst wieder normalisieren, so dass der Schmelz wieder härten kann. Dann müssen die Zäh- ne natürlich gereinigt werden, um die Aus- bildung von Plaque zu verhindern.
Direkt nach einer Mahlzeit bzw. wenn man säurehaltige Lebensmittel wie Obstsäfte zu sich genommen hat, kann man die Her- stellung des normalen Milieus unterstützen. Empfohlen wird, den Mund mit Wasser aus- zuspülen. Durch das Wasser wird die Kon- zentration der Säuren im Mund einfach ver- dünnt und Essensreste werden fortgespült.
Man kann aber auch (zuckerfreien) Kau- gummi kauen, dabei muss es sich eigentlich nicht einmal um einen sogenannten Zahn- pflegekaugummi handeln. Der wesentliche Bestandteil der Kaugummis ist die Kaumas- se, die oft aus Kautschuk besteht. Wichtig ist für die Zahngesundheit natürlich, dass keine Saccharose, Fructose oder Glucose enthal- ten sind, die man beim Kauen noch beson- ders mit dem Zahn in Berührung bringt. Die positive Wirkung des Kaugummis für die Zahngesundheit beruht darauf, dass durch das Kauen der Speichelfluss angeregt wird. Speichel hat zwar einen pH-Wert von ca. 6,5 (und ist somit nicht basisch), er enthält aber Ionen, die Säuren „puffern“. Hauptsächlich handelt es sich um Hydrogencarbonat-Io- nen. So laufen Neutralisationsreaktionen ab, bei denen die Anzahl der Wasserstoff-Ionen (Hydronium-Ionen) verringert wird (siehe Neutralisationsreaktionen im Boden). So steigt der pH-Wert bis fast in den neutralen Bereich.