Page 119 - MIL-OSC
P. 119
Tamara
Ich traf sie in der Paderewski Straße. Sie lachte mit ihrer Freundin.
Beide gingen ins Theater.
Gleich rief sie ihre Mutter an:
- Du glaubst es nicht... ich habe einen Griechen kennen gelernt!
Sie hatte dichtes, glänzendes Haar Funken der ersten Jugend in den Augen und etwas von der Deianeira.
Das Schicksal hat uns verbunden.
Von Anfang an lechzte ich nach ihr
wie die Segel nach dem Wind,
wie die rissige Erde nach dem Regen,
wie ein Blinder nach dem Licht des Stocks.
Immer noch ist sie mein Meerschaum, die den Möwen die Flügel bleicht, eine homerische Lotosblüte.
Sie hat mir zwei hübsche Töchter geboren. Mir konnte nichts besseres passieren...
Was für ein Glück es ist, aufzuwachen und einen Engel zu erblicken.

