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hedonisten
Setzen wir uns mit der Nargileh
auf das aus Rosen- und Myrthenblättern gestreute Lager,
und lassen uns die Kelche von Aphrodites Sohn nachschenken. Heben wir sie hoch
und loben den Tag vor dem Sonnenuntergang
ehe wir die ausgeliehenen Seelen zurückgeben
und über die Affodillwiesen
in den weiten Hades gehen
woher es kein Zurück mehr gibt.
Denn das Leben erlöscht so schnell wie Feuer.
Keiner auferweckt uns dann,
wenn er die zerstreuten Knochen aufstapelt,
und nur der Wind durch die Augenhöhlen fegt.
Deshalb reibt unsere Körper mit ätherischen Ölen ein
und bringt uns Geliebte verschiedener Eigenart.
Die Lyren sollen aufhören zum Kampf zu hetzen,
sondern weiterhin Liebeslieder summen,
da vergehen mit dem Tagesanbruch jegliche Sorgen.
German translation – Renata Markiewicz
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