Page 90 - ZARTGEFÜHL Gesamtkatalog 2019
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  ZARTGEFÜHL
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Manufaktur für handgefertigte Naturkosmetik
Wasser, Erde, Luft und Licht
 oder die Entstehung der Aromatherapie
Ätherische Öle, die auch als Duftstoffe der P anzen bezeichnet werden, sind Kohlenwas- serstoffverbindungen, die die P anze aus Licht, Wasser, Erde und Luft, also den vier Elementen unserer Welt erzeugt. Die P anze benötigt ihre Duftstoffe unter anderem auch als Lockmittel, um die Insekten zur Bestäubung anzulocken oder um Tiere davon abzuhalten sie zu fressen, ehe ihre Blüten zur Fortp anzung reif sind.
Schon im Altertum benutzten die Menschen aromatische P anzen und Öle als Räucher- werk, in Kosmetika und zu rituellen und medi- zinischen Zwecken. So brachten die heiligen 3 Könige dem Jesuskind zum Beispiel Weih- rauch und Myrrhe. Die Ägypter erkannten ca. 3000 vor Christus den Zweck der P anzen und verwendeten die Essenzen zur Einbalsamie- rung, in der Kosmetik, zur Massage und auch für die Gesundheit. Bei wichtigen Staatsakten wurde damals Weihrauch verbrannt, wobei Sklavinnen Parfumkegel auf dem Kopf trugen, aus denen der Duft strömte. Aus den ätheri- schen Ölen wurden damals schon Pillen, Sal- ben, Puder und Zäpfchen hergestellt.
Im 17. Jahrhundert entstanden im französi- schen Grasse  orierende Betriebe, die sich mit der Parfüm Herstellung beschäftigten.
Erst René- Maurice Gattefossé, Chemiker und Parfümeur entdeckte wieder die Heilkraft der ätherischen Öle. Er wurde zum Begründer der modernen Aromatherapie. Dr. Jean Valnet entwickelte sie weiter und veröffentlichte 1964 seine Ergebnisse als Aromatherapie.
Wirkungsweise der Aropmatherapie
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts trennten sich die Parfüm Herstellung und die Aromathe- rapie . Die Parfüm Herstellung entwickelte sich zu einem gesonderten Handwerk, während die Aromaöle die Domäne der Apotheker wur- de. Im 19. Jahrhundert gelang es mit Hilfe der Chemie zum ersten Mal Inhaltsstoffe der Öle zu bestimmen.
Bei der Aromatherapie handelt es sich um eine Form der Behandlung, in der die Bestandteile der Öle auf die Chemie des Körpers einwirken. Dieses hat zur Folge, dass bestimmte Organe oder physiologische Systeme darauf reagie- ren.
Ätherische Öle wirken, weil bestimmte enthal- tene Leitsubstanzen in ihnen wirken. Das inter- essante ist jedoch, dass in den meisten Fällen, der klar de nierte isolierte Wirkstoff weniger wirksam ist, als das gesamte Öl. Es ist die Syn- ergie der Wirkstoffe. Auch wirken Mischungen verschiedener Öle besser, als das einzelne Öl. Ätherische Öle wirken auf dreierlei Weise: pharmakologisch, physiologisch und psy- chisch.
 pharmakologisch: es  nden chemische Verän- derungen statt, wenn das Öl in die Blutbahn gelangt und Hormone, Enzyme usw. darauf reagieren.
physiologisch: das Öl beein usst den Körper, z.B. beruhigt oder regt an
psychisch: der eingeatmete Duft ruft eine indi- viduelle Reaktion hervor
 Gleichzeitig entwickelten sich die synthetisch hergestellten Öle. Wie bei fast allen Entwick- lungen der Menschheit, nahm daher das Inte- resse an der Heilwirkung der ätherischen Öle mit Beginn der modernen pharmazeutischen Industrie immer mehr ab. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden ätherische Öle nur noch in Parfüm, Kosmetika und Nahrungsmitteln ein- gesetzt.
 The secret of natural beauty
  
















































































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