Page 16 - GedichteUnterVögeln
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Ich fühle Tragödien
unter meinen Fingernägeln brennen, wie Asche auf offenem Fleisch
Treffen sich Frohsinn und Melancholie nur bei mir in manischer Alltagsabsurdität
Bist auch du Welt ein angefangenes Stück Brot?
Tragen sich Falten nicht
selbst, ob Gesicht oder Kleid
Ist Sonne nicht Schatten, verkehrt und in Reflektion
oder anders rum?
Wenn Rauch zu Atem wird, spür ich
Geisterzwerge aus vergangenen Jahrzehnten
singen
Sie singen von gespalteten Schatten und rufen nach Sonne
Spazieren durch
Unterwelten meiner Gedanken
Alles auf Zügen
Ein Rennen, ein Trampeln, ein Stechen druch wachsende Muskeln
mit Gabeln
Ein tägliches Sterben der Welt ist, wie man
sich selbst ertränkt
So deklamiert ein Geist in schüchternem Gewand
Ihr tragt Masken ohne Laute Ich trag Geister