Page 55 - Praxishandbuch Leonardit
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Mensch und Natur
Prof. Dr. Monika Krüger
Langjährige Leiterin des Instituts für Bakteriologie und Mykologie an der Universität Leipzig
Dr. Swidsinsky und andere untersuchten 14 gesunde, freiwillige Probanden über 45 Tage. Über Stuhlzylinder wurde die Colonmicrobiota der Teilnehmer mit 41 Son- den mittels FISH (Fluoreszenz-In situ-Hybridisierung) an den Untersuchungstagen 0, 10, 31 und 45 nach Applikation des Huminsäuren-Präparates Activomin® charakterisiert.
Die Autoren schlussfolgerten, dass Huminsäuren einen profunden Effekt auf das gesunde Colonmicrobiom besitzen. Die Summe der Konzentration dieser Mikrobiota wuchs von 20% an Tag 10 auf 30% an Tag 31 und blieb stabil bis Tag 45 (32%).
Diese Ergebnisse waren hoch signifikant (p<0.001). Die Autoren beschrieben vier funktionelle Bakterien- gruppen innerhalb des untersuchten Microbioms. Das waren essentielle Bakterien (Faecalibacterium prausnitzii, Roseburia spp., Bacteroides spp.), die immer bei gesunden Menschen vorkommen, ca. 50% des Colonmicrobioms ausmachen und offensichtlich essentiell für die Colonfermentierung sind.
Alle anderen Gruppen existieren individuell und kommen nicht bei allen Probanden vor, entweder substantiell
(≥ 0.1x109/ml) oder marginal (<0.1x 109/ml).
Vier Gruppen von Bakterien mit „Pionierfunktion” wie Bifidobacteriacae, Clostridium difficile, Enterobacteria- ceae und Clostridium lituseburense, die vor allem bei
Neugeborenen, nach antibiotischer Behandlung und bei convaleszenten Patienten vorkommen, wurden bei den gesunden Probanden nur in geringer Konzentration festgestellt.
Unter der Huminsäureapplikation reduzierten sich nur mykolhaltige Bakterien (Actinomyceten) und Bacteroides. Die mikrobielle Diversität der Colonflora wurde bei keinem Probanden beeinflusst. Die Autoren betonen, dass die erarbeiteten Daten erstmalig demonstrieren, dass Huminsäuren tatsächlich globale Fertilisierer mikrobiellen Wachstums der Colon-Microbiota sind.
Diese Ergebnisse werden von Krüger und andere mit kulturellen bakteriologischen Methoden bestätigt.
Sie konnten durch die Substitution der Probanden einen signifikanten Anstieg von Laktobazillen und Enterokokken sowie signifikante Reduzierung von Enterobakterien und Clostridium perfringens feststellen.
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