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INTERVIEW MIT


                                                                                   DEM BASSISTEN

                                                                                   MARTIN MOTNIK






         Peter: Hallo Martin schön das du dir die Zeit   sind, umso mehr kann man daraus schöpfen. So   die Ehre auch noch Freedy live zu sehen. Später
         nimmst mit mir zu reden, obwohl du dich gerade   wurden auch Ideen von mir angenommen. Die   prägte mich dann eher der Hair Metal, worauf
         in den USA aufhältst.                Songs »No ones Master« und »Overnight Sen-  ich mich auch entschieden haben nach L.A. zu
                                              sation« habe ich geschrieben, natürlich wird   ziehen.
         Martin: Ist kein Problem, diese Zeit nehme ich   dann an dem Rohgerüst noch gefeilt und Mark
         mir gerne.                           macht seine Texte dazu. Auch beim Texten war   Peter: Ich bin immer noch ein Fan von Udo, da
                                              ich immer dabei, zum Beispiel »the best is yet   ich finde das seine Stimme einen mega Erken-
         Peter: Du bist 2019 bei Accept als Bassist einge-  to come« stammt fast komplett von mir. Das   nungswert hat, wie siehst du das?
         stiegen, wie ist das wenn man in so große   hat mich natürlich gefreut, dass ich so viel ein-
         Fußstapfen tritt wie die von Peter Baltes, und   bringen durfte.          Martin: Ja, Udo war und ist eine Ikone des
         wie ist es an der Seite von Wolf Hoffmann zu                              Deutschen Metals ohne Zweifel. Aber der Ein-
         spielen?                             Peter: Das Album »Too Mean to Die« ist relativ   stieg von Marc hat auf jeden Fall die Band nach
                                              ungünstig während Corona veröffentlicht wor-  vorne gebracht. Er performt die Udo Songs mit
         Martin: Es macht mega Spaß, ich bin auch   den, so dass eine Promotion sehr schwer war   der gleichen Inbrunst wie die eigenen, und das
         schon seit den 80ern Fan von Accept, und auch   ohne Tour, wie habt ihr das gelöst?   zeichnet ihn aus. Marc hat eine Klangfarbe in
         mein Jugendzimmer war geschmückt mit Pos-                                 der Stimme die seines Gleichen sucht und höre
         tern von Accept. Es war natürlich als Basser ein   Martin: Ja, das war ja so geplant. Nein natürlich   dir doch mal Songs wie »Princess of the dawn«
         Traum einmal bei so einer Band zu spielen.   war es schwer das Album zu Promoten. Wir   oder »Balls to the Wall« an. Da ist einfach eine
         Aber ich habe natürlich auch auf so eine Mög-  mussten die Tour zweimal verschieben, aber das   Power drin, die dich mitreißt.
         lichkeit hingearbeitet. Deshalb bin ich 2008 in   ging jeder Band so, jetzt konnten wir im Januar
         die USA gezogen um meine Karriere voran zu   unsere Tour angreifen, und was soll ich sagen,   Peter: Du hast auch schon bei Eisbrecher ge-
         bringen. Aber wer hätte gedacht das ich in die   die Hallen waren voll. Aber dass wir nicht touren   spielt, das ist eine komplett andere Mucke wie
         USA auswandere um dann in eine Deutschen   konnten hatte auch positives, denn wir konnten   Accept. Würdest du sagen das Eisbrecher ein
         Band einzusteigen. Ich habe in den USA schon   uns für die Produktion des Albums wirklich Zeit   Wendepunkt in deiner Karriere war?
         mit ein paar namhaften Leuten zusammenge-  nehmen. Unser Produzent hatte ebenfalls mehr
         spielt, und als dann das Angebot von Accept   Zeit für uns, Andy Sneap, der auch für Judas   Martin: Also ich muss sagen das meine Karriere
         kam habe ich eben zugeschlagen. Ich wurde   Priest arbeitet, hätte wesentlich weniger Zeit   immer stetig bergauf ging ohne größere
         sehr gut von der Band aufgenommen, Accept   opfern können hätten diese getourt.   Sprünge. Bei Eisbrecher hatte ich meine erste
         ist wie eine Familie, da fühle ich mich einfach                           große Tour und das prägt schon. Da habe ich
         wohl, Es ist einfach ein super Gefühl mit den   Peter: Wir sind ja nun beide in einem ähnlichen   das erste Mal das Tourleben so richtig kennen
         Jungs auf der Bühne zu stehen.       Alter, ich bin Fan von Accept seit dem »Restless   gelernt mit Tourbus und so weiter. Ich wäre
                                              and Wild« Album, seit dieser Zeit bin ich von der   auch gerne bei Eisbrecher geblieben, aber das
         Peter: In wie weit warst du beim Schreiben der   Droge Accept angefixt, und nie davon wegge-  war gerade die Zeit als ich meine Fühler nach
         Songs auf dem Album »Too Mean to Die« betei-  kommen, wie ist das bei dir?   Amerika ausstreckte, wir haben das dann über
         ligt?                                                                     die Ferne probiert, aber es hatte keinen Sinn,
                                              Martin: Ja klar, muss so, nichts Anderes... Lacht.   so habe ich mich mit Alex geeinigt und die Band
         Martin: Ja, da war ich auch überrascht, ich   Mein Bruder ist sechs Jahre älter als ich, als ich   verlassen. Wir haben aber nach wie vor eine
         wusste ja nicht wie das so abläuft bei Accept,   so zehn Jahre alt war und er Sechzehn, hatte   gute und freundschaftliche Beziehung.
         und Wolf hat schon relativ früh gesagt, wenn   er schon immer die Bands wie Judas Priest, Ac-
         ich Ideen habe, soll ich diese ruhig vorbringen   cept, Maiden u.s.w. gehört. Das hat mich ge-  Peter: Wie ist es für dich so Hymnen wie »Rest-
         und einbauen. Das fand ich auch sehr intelli-  prägt. Mein erstes Konzert war Deep Purple in   less and Wild«, »Balls to the Wall« oder »Metal
         gent von Wolf, den je mehr Ideen vorhanden   Mannheim bei der Reunion Tour. Und ich hatte   Hearth« auf der Bühne zu spielen?



         JUL/AUG 2023
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